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Rationalisierung geht vor Rationierung

IAT zeigt Beispiele, wie durch Effizienzsteigerungen eine umfassende medizinische Versorgung gewährleistet werden kann

Eine entsprechend medizinischen Erkenntnissen sinnvolle Versorgung stößt immer stärker auf finanzielle Engpässe. Bevor jedoch eine Rationierung medizinischer Leistungen erfolgt, können durch Rationalisierung die Versorgungsqualität für die Patienten verbessert, die Wirtschaftlichkeit der Gesundheitseinrichtungen gewährleistet und die Zahlungsbereitschaft der Patienten gesteigert werden. Das zeigen aktuelle Untersuchungen des Instituts Arbeit und Technik (IAT/Gelsenkirchen). Effizienzsteigerung bei den Abläufen in Krankenhäusern, die Koordination zwischen Kliniken und Lieferanten und eine gezielte Produktpolitik können Kosten senken und Liegezeiten der Patienten deutlich reduzieren, stellte der IAT-Wissenschaftler Stephan von Bandemer in einer Studie zur Versorgungsqualität und Kostenentwicklung in Krankenhäusern fest.
 
Häufig liegen die Patienten unnötig lange in den Krankenhäusern. Die Verweildauer von Patienten mit der gleichen Diagnose schwankt in vielen Fällen um bis zu 50 Prozent. Dies hat unterschiedliche Ursachen. Zum Beispiel erfolgen vorbereitende Behandlungen, die ohne weiteres ambulant durchgeführt werden könnten, stationär. An anderen Stellen führt mangelnde Koordination zwischen den Diagnoseschritten zu Wartezeiten, die nicht nur Kosten verursachen, sondern auch die Patienten belasten. Auch eine bessere Aus- und Weiterbildung des Krankenhauspersonals könnte einen Teil dieser Leerlaufzeiten verhindern.
 
Auch bei den Kosten bestehen hohe Schwankungen. So ist eine Variation der Kosten bei vergleichbaren Fällen um 30 Prozent nicht selten. Auf die Krankenhäuser kommt hier in den nächsten Jahren ein hoher Druck zu, die Effizienz weiter zu steigern. Dies wird gerade durch eine bessere Abstimmung zwischen unterschiedlichen Organisationseinheiten und ein gezieltes Management zum Beispiel bei der Koordination von Operationen möglich. Auch die gezielte Abstimmung zwischen der ambulanten und stationären Versorgung und durch Spezialisierung bietet beträchtliches Potenzial. Ebenso bestehen bei der Arbeitsteilung zwischen medizinischem Personal und Pflege, der Zusammenarbeit mit Zulieferunternehmen oder der Organisation patientenferner Aufgaben nach wie vor beträchtliche Möglichkeiten.
 
"Es besteht das Risiko, dass Effizienzpotentiale nicht erschlossen werden und Personalentwicklung wie Innovationen in medizinische Produkte einer Rationierung medizinischer Leistungen zum Opfer fallen", so von Bandemer. Gerade beim Übergang zum System der Fallpauschalen müssen nachdrücklich Maßnahmen eingeleitet werden, um die Krankenhäuser auf die bis 2009 wirksamen landeseinheitlichen Vergütungen vorzubereiten.
 
Die Alternative lautet heute: entweder Effizienzsteigerung und daraus finanziertes Wachstum in Verbindung mit zunehmender Bereitschaft zur Finanzierung von Gesundheitsdienstleistungen oder Rationierung verbunden mit Einschränkungen von Leistung und Beschäftigung. Bereits heute zeigen Beispiele guter Praxis, wie erfolgreiche Gesundheitseinrichtungen den ersten Weg konsequent verfolgen.
 
Pressemitteilung: Institut Arbeit und Technik.
Diese Pressemitteilung wurde über den - idw - versandt.

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26.10.2005
Archiv 2005  -  Nachrichten zur Gesundheitspolitik
 

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