Prinzipien der Health On the Net Foundation.
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Gesundheitsinformationssystem für Bürger, Patient und Arzt
Eine der Forderungen des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes 2003
ist die Stärkung der Patientenrechte im Kontext der Gesundheits- und Krankenversorgung. Neben der
Verbesserung der Behandlungs- und Lebensqualität ist die Stärkung der Patientenrechte daher ein
vordringliches Ziel auch bei der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte ab dem Jahr 2006. Denn:
Wer mehr über seinen Gesundheitszustand weiß, kann eigenverantwortlich auch mehr für seine Gesundheit tun.
Neue IT-Technologien auf der Basis des Internets können den Bürger darin unterstützen, als informierter und
mündiger Patienten aktiv an seinem Gesundungsprozess teilzuhaben. Dies kann auf unterschiedlichen Ebenen
und in verschiedenen Qualitätsstufen geschehen.
Auf den Bürger und Patienten zugeschnittene Gesundheitsinformationen können beispielsweise in Form von
qualitativ hochwertigen Web-Angeboten, etwa von Fachgesellschaften, Kliniken, Ärzten,
Selbsthilfeorganisationen und krankheitsbezogenen Forschungsnetzen (z.B. Kompetenznetze in der Medizin)
bereitgestellt werden. Dabei ist es wichtig, dem Bürger Hinweise über die Qualität und Verbindlichkeit
dieser Informationsquellen zu vermitteln. Entsprechende Mechanismen können beispielsweise von der
Health On the Net Foundation (HON) etabliert werden.
Da die Internet-Technologien in der Gesellschaft von immer mehr Menschen genutzt werden, können diese
Technologien (per E-Mail oder durch andere gesicherte Kommunikationsportale auf der Basis von Web-Technologien)
die Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Ärzten und Patienten erweitern. Die Kommunikation per E-Mail
zwischen Arzt und Patient ist in den USA schon weit verbreitet. Hier gilt es Regeln zu definieren und
Schutzmechanismen zu etablieren, die technologisch sichere und organisatorisch abgestimmte
Kommunikationsbeziehungen ermöglichen.
Die Möglichkeit das Internet zu nutzen, um den Patienten aktiv in seine Krankenversorgung einzubeziehen,
ist für Deutschland noch visionär, wird in den USA aber schon in deutlichem Umfang genutzt. Dort
werden persönliche web-basierte Gesundheitsakten bereitgestellt, auf deren Inhalte der Patienten selbst
sowie seine medizinischen Versorger - unter der Kontrolle des Patienten - Zugriff haben.
Daneben werden Ansätze entwickelt, durch die Patienten über spezielle sichere Web-Zugänge Zugriff auf
Teile ihrer vom Krankenhaus elektronisch geführten Akte ermöglicht wird.
Alle Partner in der Versorgung eines Patienten, die eine Zugangsberechtigung haben, können sich somit
schneller, umfassender und besser über den Patienten informieren - im Interesse seiner optimalen
Versorgung.
Diesen Aufgabenstellungen widmet sich die Medizinische Informatik auf wissenschaftlichen, technologischen,
inhaltlichen und auch organisatorischen Ebenen. Innerhalb der GMDS werden die Themenfelder vor allem
durch die Arbeitsgruppen Telemedizin, Informationssysteme im Gesundheitswesen, Chipkarten im
Gesundheitswesen, Datenschutz in Gesundheitsinformationssystemen sowie Standards zur Kommunikation und
Interoperabilität. Ergebnisse entsprechender deutschlandweiter Forschungsarbeiten werden auf der
gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und
Epidemiologie (GMDS) und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie (DAE) in
Freiburg vom 12. bis zum 15. September 2005 diskutiert.
Pressemitteilung: Deutsche Gesellschaft für Medizinische
Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS).
09.09.2005
Archiv 2005
- Nachrichten zur Gesundheitspolitik
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