Prinzipien der Health On the Net Foundation.
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Erfolgsgeschichte DMP: Patienten profitieren deutlich von Disease-Management-Programmen
Nach zwei Jahren Laufzeit hat sich die Versorgungsqualität von
Patienten, die am Disease-Management-Programm (DMP) teilnehmen, deutlich verbessert. Das ist das
Ergebnis einer Auswertung von Verlaufsdaten von rund 200 000 AOK-Versicherten, die der
AOK-Bundesverband heute in Berlin vorgestellt hat. "Uns liegen jetzt messbare Erfolge des DMP vor,
die eindeutig zeigen: Die Patienten profitieren von den Programmen. DMP bewährt sich in der Praxis",
sagte Dr. Hans Jürgen Ahrens, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes bei der Veranstaltung.
So gehen zum Beispiel bereits zwischen 70 und 80 Prozent der in DMP Diabetes mellitus Typ 2
eingeschriebenen Patienten zur jährlichen augenärztlichen Untersuchung. Dadurch lassen sich frühzeitig
folgenschwere Augenerkrankungen erkennen bzw. verhindern. Vor Einführung von DMP lag die Rate bei nur
etwa 32 Prozent.
Von den Diabetes-Patienten, die gleichzeitig auch an Bluthochdruck erkrankt waren, litten 41 Prozent
beim Eintritt in das Chroniker Programm unter erhöhten Blutdruckwerten. Nach eineinhalb Jahren waren es
nur noch 27 Prozent. Zudem verbesserte sich auch die Blutzuckereinstellung. Hatten zu Beginn des
Programms 52 Prozent der Patienten einen zu hohen Blutzuckerwert (HbA1c), waren es nach
eineinhalb Jahren nur noch 42 Prozent. "Diese Ergebnisse machen die tiefgreifende
Qualitätsverbesserung deutlich, die die Chronikerprogramme für die betroffenen Patienten bedeuten",
so Johann-Magnus von Stackelberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes.
"DMP ist für die medizinische Versorgung von Millionen chronisch Kranker unverzichtbar."
Patienten urteilen positiv
Auch die teilnehmenden Patienten schätzen DMP äußerst positiv ein.
Bei einer Befragung von 1000 AOK-Versicherten, die in Baden-Württemberg am DMP Diabetes mellitus
Typ 2 teilnehmen, sagten 97 Prozent, sie würden sich wieder in das Programm einschreiben und
95 Prozent, dass sie dass Programm weiterempfehlen würden. "Die Patienten sind hochzufrieden.
Das ist entscheidend für das Gelingen unserer Programme", betonte von Stackelberg.
Darüber hinaus zeigt sich, dass die Teilnahme an DMP für Patienten ein starker Anreiz ist, die
Lebensführung zu ändern: 80 Prozent der Befragten gaben an, nach Eintritt ins DMP ihre Ernährung
umgestellt zu haben und sich jetzt mehr zu bewegen. Fast ein Drittel der Raucher verzichtet nach der
Teilnahme an DMP auf das Rauchen.
Finanzierung dauerhaft sichern
Angesichts dieser positiven Erfahrungen mit DMP, sei es umso
dringlicher, die Programme durch die Weiterentwicklung des Risikostrukturausgleichs zu einem
Morbi-RSA zu sichern, betonte Ahrens. Er kritisierte Forderungen, DMP vom RSA abzukoppeln, als
unbedacht: "Bis zur Einführung des Morbi-RSA können die Kassen die bessere Versorgung der
chronisch kranken Patienten nur dann garantieren, wenn die Finanzierung durch die RSA-Anbindung bestehen
bleibt", so Ahrens.
DMP gibt es inzwischen für Diabetes mellitus, für Brustkrebs und koronare Herzerkrankungen (KHK).
Das Programm für Asthma und chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen (COPD) ist in Vorbereitung.
Die AOK hat bei der Umsetzung von DMP eine Vorreiterrolle übernommen. Anfang Mai 2005 waren knapp
850.000 AOK-Versicherte in ein DMP eingeschrieben. Gesetzliche Grundlage der Programme ist das
Anfang 2002 in Kraft getretene Gesetz zur Reform des Risikostrukturausgleichs in der gesetzlichen
Krankenversicherung. Es sorgt dafür, dass Krankenkassen, die sich gezielt um chronisch Kranke kümmern,
daraus im Kassenwettbewerb kein finanzieller Nachteil entsteht.
Pressemitteilung: AOK-Bundesverband (AOK).
31.05.2005
Archiv 2005
- Nachrichten zur Gesundheitspolitik
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