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Statement von Prof. Hoppe zum Sachverständigen-Gutachten 2005:

Bemerkenswerte Ansätze, aber auch Grund zur Kritik

Berlin, 30.05.2005 - Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen bietet auch in seinem jüngsten Gutachten eine Vielzahl bemerkenswerter Vorschläge an. Insbesondere die diskutierten Ansätze zur Prävention stützen langjährige Forderungen der deutschen Ärzteschaft. Auch das Thema Gesundheit und Alter bewertet der Sachverständigenrat mit gleicher Dringlichkeit wie schon vor einigen Wochen der Deutsche Ärztetag. Vor allem Demenz und psychische Erkrankungen werden als prioritäre Probleme einer alternden Gesellschaft herausgestellt.
 
Der nächste Deutsche Ärztetag wird sich mit diesen Problemen eingehend beschäftigen, werden doch gerade hier die Grenzen der Leistungsfähigkeit unseres Gesundheitssystems wie auch der sozialen Pflegeversicherung deutlich sichtbar. Der Reformbedarf ist hier in der Tat augenfällig. Wir unterstützen den Sachverständigenrat auch ausdrücklich in seiner Forderung, die beiden Versicherungen zusammenzulegen, um Versorgungslücken zu schließen und Zuständigkeitsstreitereien einzustellen.
 
Kritisch allerdings sieht die Bundesärztekammer die Ausführungen des Rates zum so genannten Kooporativismus. Hier wird Selbstverwaltung in die Nähe schwerfälliger Bürokratie gebracht und als Lösung abermals der Wettbewerb gepriesen. Nach Auffassung der Gutachter aber müsste allein der Arzt sich einem wirklichen Wettbewerb auf allen Ebenen stellen. Es geht aber nicht nur um Wettbewerb, sondern auch um Sicherstellung einer guten, flächendeckenden medizinischen Versorgung. Auch hätten sich die Berufe im Gesundheitswesen eine differenziertere Analyse der Mangelsituation im Gesundheitswesen gewünscht.
 
Die Behauptung, dass es Qualitätsmängel gebe, die vor allem in Koordinationsdefiziten, mangelnder Transparenz und unzureichendem Wettbewerb liegen, widerspricht der Versorgungswirklichkeit. Eine offene Debatte um die permanente Unterfinanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung sowie der bereits bestehenden Rationierungsprobleme im medizinischen Versorgungsalltag wäre hier wohl eher zielführend gewesen. Die Bundesärztekammer geht davon aus, dass die wissenschaftlichen Erhebungen im Rahmen der Versorgungsforschung dazu beitragen werden, Rationierung auf der so genannten letzten Meile zu erfassen.
 
Pressemitteilung: Bundesärztekammer (BÄK).

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30.05.2005
Archiv 2005  -  Nachrichten zur Gesundheitspolitik
 

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