Prinzipien der Health On the Net Foundation.
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Ulla Schmidt: Gesundheitsreform ist Wegweiser für die Zukunft unseres Gesundheitswesens
Bundesministerin Ulla Schmidt zog heute auf einer Veranstaltung
im Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung mit Fachleuten aus dem Gesundheitswesen eine
Zwischenbilanz der Gesundheitsreform. Dabei erklärte Ulla Schmidt: "Diese Gesundheitsreform ist
Wegweiser für die Zukunft unseres Gesundheitswesens. Sie hat Strukturreformen angestoßen, die vor Jahren
noch undenkbar gewesen sind. Diese entfalten nun schrittweise ihre Wirkung und leiten einen Kulturwandel
im Gesundheitswesen ein - vom Nebeneinander zum Miteinander der verschiedenen Akteure. Und das auf einer
gesunden finanziellen Basis - 4 Milliarden Euro Überschuss bei den Kassen sind Beleg dafür."
Die Ministerin verwies auf die erzielten Fortschritte im Bereich der integrierten Versorgung, der
Hausarztmodelle und der Medizinischen Versorgungszentren.
Zugleich ist für die Ministerin die Umsetzung der Gesundheitsreform ein Beispiel für die Herausforderungen,
vor denen Reformpolitik in Deutschland steht. Ulla Schmidt: "Wer Reformen anpackt, die mehr sind als ein
Placebo, der braucht einen langen Atem. Die Umsetzung von tief greifenden Reformen, die im Ergebnis den
Menschen ein neues Bewusstsein und Verhalten abverlangen, ist ein langwieriger Prozess. Reformpolitik
beschränkt sich nicht auf Gesetzesparagrafen. Reformpolitik bedeutet Überzeugungsarbeit - allen
Widerständen zum Trotz."
ANLAGE
Die Reform wirkt.
I. Fakten zur Entwicklung neuer Versorgungsformen
Hausarztsysteme - Höhere Versorgungsqualität durch Lotsenfunktion
Hausarztzentrierte Versorgung ist der Schlüssel zu mehr Qualität
und Effizienz im Gesundheitssystem. Immer mehr Kassen bieten ihren Versicherten die Vorzüge eines
Lotsen durch das Gesundheitssystem:
- Das Hausarzt- und Hausapothekenmodell der Barmer Ersatzkasse
ist mit 20.000 Ärzten und 10.000 Apothekern am 1. März 2005 gestartet und wendet sich an
die 7,5 Millionen Barmer-Versicherten.
- Das erste landesweite Hausarztmodell der AOK Sachsen-Anhalt
schreibt seit Juli 2004 Erfolgsgeschichte. Über 280.000 Versicherte haben sich bislang eingeschrieben.
- Ab dem 1. April können sich die Versicherten verschiedener
Ersatzkassen in Hessen in ein Hausarztmodell mit besonders hohen Qualitätsstandards einschreiben.
- Viele Krankenkassen haben für 2005 Hausarztmodelle angekündigt.
Integrierte Versorgungsformen - Kooperation für mehr Qualität
Die Gesundheitsreform hat Anreize geschaffen, die das
Zusammenspiel der Gesundheitspartner über die Sektorenschranken hinweg fördert. Die Akteure nutzen die
neuen Chancen:
- Abschluss von 342 Verträgen für Integrierte Versorgung nach
§ 140d SGB V (Stand Ende 2004),
- Kooperationen in verschiedensten medizinischen Fachrichtungen,
- Ausgaben für Integrierte Versorgung im Jahr 2004 nach vorläufigen
GKV-Rechnungsergebnissen: 157 Millionen Euro.
Medizinische Versorgungszentren - Zukunftsmodell der ambulanten Versorgung
Sie verkürzen den Weg zur Gesundheit und bündeln medizinische
Kompetenz unter einem Dach: Die Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Immer mehr Ärztinnen und
Ärzte setzen auf das neue Erfolgsmodell:
- 70 Medizinische Versorgungszentren in allen KV-Regionen wurden
2004 zugelassen.
- Bislang arbeiten 251 Ärztinnen und Ärzte in MVZ.
Disease-Management-Programme (DMP) - Eine Erfolgsgeschichte für 1,3 Millionen Versicherte
DMP geben den Patientinnen und Patienten eine qualitativ
hochwertige und vernetzte Versorgung, und sie sorgen für mehr Effizienz im Gesundheitssystem. Immer
mehr chronisch kranke Menschen werden im Rahmen von DMP behandelt:
- 3.251 Einzelprogramme werden von den Kassen angeboten,
- 1,3 Millionen eingeschriebene Patientinnen und Patienten
(Stand: Januar 2005),
- DMP werden für folgende chronische Krankheiten angeboten:
Diabetes mellitus Typ I und II, Koronare Herzkrankheit, Brustkrebs,
- in Kürze werden auch Patientinnen und Patienten mit Asthma
bronchiale und chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD) von der hohen Versorgungsqualität der
DMP profitieren können.
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen - Für mehr Qualität und
Transparenz in der Medizin
Mit der Gesundheitsreform wurde in Deutschland erstmalig eine
Einrichtung geschaffen, die unabhängig und transparent wissenschaftlich fundierte und objektive medizinische
Bewertungen bietet - das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit (IQWiG). Unter Leitung
des renommierten Diabetologen Prof. Dr. med. Peter Sawicki
- unterstützt das IQWiG mit seinen Bewertungsergebnissen die
Arbeit des Gemeinsamen Bundesausschuss,
- veröffentlicht das Institut leicht verständliche
Patienteninformationen zu aktuellen pharmazeutischen und therapeutischen Fragen (zum Beispiel zum Schmerzmittel
Vioxx),
- untersucht das IQWiG Behandlungsmethoden von insgesamt sieben
Volkskrankheiten (zum Beispiel Diabetes Typ I und II, Depressionen).
II. Zahlen und Fakten zur Gesundheitsreform
Finanz- und Einsparziele erreicht
- Die gesetzliche Krankenversicherung erzielte 2004 einen
Überschuss von vier Milliarden Euro.
- Das Einsparziel von neun bis zehn Milliarden Euro wurde erreicht.
Versicherte profitieren
- Rund 28 Millionen Versicherte profitierten 2004 von niedrigeren
Beitragssätzen.
- 2005 kam es bislang zur Senkung der Beiträge für weitere
3,5 Millionen Versicherte.
- Zahlreiche Krankenkassen haben Beitragssenkungen für 2005 angekündigt.
Pressemitteilung: Bundesministerium für Gesundheit und
Soziale Sicherung (BMGS).
15.03.2005
Archiv 2005
- Nachrichten zur Gesundheitspolitik
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