Prinzipien der Health On the Net Foundation.
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Sorgfalt geht vor Schnelligkeit
Das Projekt Gesundheitskarte ist einem zu großen Zeitdruck ausgesetzt
Sorgfalt geht vor Schnelligkeit - das gilt auch für
die elektronische Gesundheitskarte. Angesichts der Fülle der teilweise erst gestern von den
Krankenkassen vollständig vorgelegten Vorschläge fehlte die Zeit, sämtliche Materialien eingehend zu
prüfen. Zudem gibt es noch zu viele offene Fragen, die geklärt werden müssen.
Dies stellten heute die Vertreter der Leistungserbringerseite fest. Dazu gehören die Kassenärztliche
Bundesvereinigung (KBV), Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV), Bundesvereinigung
Deutscher Apothekenverbände (ABDA), Bundesärztekammer (BÄK), die Bundeszahnärztekammer (BZÄK)
sowie die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG). Das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale
Sicherung (BMGS) hatte eine Vereinbarung der Selbstverwaltung bis zum 1. Oktober eingefordert.
Die Leistungserbringer haben immer davor gewarnt, das Projekt Gesundheitskarte einem zu großen
Zeitdruck auszusetzen, und statt dessen dafür geworben, seriös und sorgfältig vorzugehen, waren
sich die Vertreter von Apothekern, Ärzten, Zahnärzten und Krankenhäusern einig. "Wir wollen und
wir werden weiterhin am Projekt E-Card mitarbeiten, aber das muss auf einer
technisch fundierten Grundlage geschehen, sonst sind Lösungsvorschläge von heute schon morgen wieder
Makulatur", hieß es von Leistungserbringerseite übereinstimmend. Denn nach wie vor gebe es eine
Reihe von Defiziten, die auch den Kostenträgern nicht verborgen geblieben seien.
Ärgerlich sei unter anderem, dass in der jetzt von den Kostenträgern vorgelegten Version der
Lösungsarchitektur allein die Online-Übermittlung ("Server-Lösung") als Transportweg für
das elektronische Rezept genannt werde. Dies widerspreche der übereinstimmend gefundenen und vom
Bundesgesundheitsministerium befürworteten Lösung, auch den Transport über das Speichermedium der
Gesundheitskarte in Modellversuchen ergebnisoffen zu erproben.
Im Namen der Leistungsbringer hat KBV-Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Köhler den Staatssekretär
im Bundesgesundheitsministerium, Dr. Klaus Theo Schröder, in einem Brief über den Sachstand
informiert. Darin weist er ausdrücklich darauf hin, dass die offiziellen Beratungsunterlagen den
Leistungserbringern erst gestern Nachmittag zugegangen seien. Eine detaillierte Auseinandersetzung
sei schon auf Grund des Umfangs des Materials völlig unmöglich gewesen.
Gemeinsame Pressemitteilung von Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung (KZBV), Bundesvereinigung
Deutscher Apothekenverbände (ABDA), Bundesärztekammer (BÄK), Bundeszahnärztekammer (BZÄK),
Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und KBV.
Pressemitteilung: Bundesärztekammer (BÄK).
29.09.2004
Archiv 2004
- Nachrichten zur Gesundheitspolitik
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