Prinzipien der Health On the Net Foundation.
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BVMed-Herbsttreffen in Berlin
Vorstandsvorsitzender Schmidt: "Wir brauchen den politischen Willen zu einer modernen und
innovativen Gesundheitswirtschaft"
Berlin. Eine Neuorientierung des deutschen Gesundheitswesens
"hin zu einer modernen und innovativen Gesundheitswirtschaft" hat der BVMed-Vorstandsvorsitzende
Anton J. Schmidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ethicon GmbH, gefordert. Dazu
bedarf es eines klaren politischen Willens, die derzeitige Fixierung der Politik auf die GKV-Finanzen
zu überwinden und die Wachstums- und Innovationskraft der Gesundheitswirtschaft zu nutzen, sagte der
BVMed-Vorsitzende auf dem Herbsttreffen des Bundesverbandes Medizintechnologie in Berlin. Einer der
Gastredner der Veranstaltung war Kanzleramtschef Dr. Frank Walter Steinmeier.
Schmidt bezeichnete die Lohngebundenheit der Beiträge zur Gesetzlichen Krankenversicherung in Zeiten
von hoher Arbeitslosigkeit, schwacher Konjunktur und massenhafter Frühverrentung als Konstruktionsfehler,
der zu einem Wegbrechen der Einnahmenbasis führe. "Das GKV-System ist wie ein Korsett, das uns
immer enger zuschnürt. Die Stimme wird immer gepresster. Ein richtiger Ton wird damit nicht mehr
getroffen. Statt die Chancen einer neuen Gesundheitswirtschaft zu nutzen, versuchen wir zwanghaft, die
GKV-Ausgaben in den Griff zu bekommen."
Die Inlandssituation für Medizintechnologien mit einem Umsatzwachstum der
200 BVMed-Mitgliedsunternehmen von nur 1,3 Prozent im ersten Halbjahr 2004 bezeichnete
Schmidt als schwierig. Insgesamt schaue die Branche aber zuversichtlich in die Zukunft: Die
Unternehmen der Medizintechnologie "singen keine Klagelieder, wir wollen vielmehr gemeinsam
daran arbeiten, dass wir mit den Partnern im Gesundheitswesen einen neuen Erfolgshit landen. Wir
wollen an die Spitze der Charts. Und der Erfolgssong heißt: 'Gesundheitswirtschaft in Deutschland:
innovativ, kreativ, gut für den Patienten!'"
Der BVMed-Vorsitzende plädierte insbesondere für eine neue Dialogkultur im Gesundheitswesen. "Alle
Beteiligten müssen sich als Partner in einer neuen, modernen und dynamischen Gesundheitswirtschaft
verstehen." Er präsentierte fünf Maßnahmenvorschläge, die dazu beitragen sollen, die erwähnten
Wachstumspotentiale des Gesundheitssektors zu nutzen. Dazu gehören mehr Marktwirtschaft und Wettbewerb
im Gesundheitswesen, eine Deregulierungsoffensive, eine ergebnisorientierte Bewertung von Leistungen
in den Vergütungsstrukturen, neue, flexible und optionale Finanzierungsmodelle in der Gesetzlichen
Krankenversicherung sowie messbare Gesundheitsziele.
Gesundheitsökonom Prof. Dr. Peter Oberender von der Universität Bayreuth sprach auf dem
BVMed-Herbsttreffen zum Thema "Die Gesundheitswirtschaft jetzt, morgen und danach -
medizintechnischer Fortschritt und Innovationen". Zweiter Gastredner war Staatssekretär
Dr. Frank Walter Steinmeier, Chef des Bundeskanzleramtes, der zum Thema "Vom
Gesundheitswesen zur Gesundheitswirtschaft: Medizintechnologische Innovationen - ein wesentlicher
Motor" referierte.
Pressemitteilung: Bundesverband Medizintechnologie (BVMed).
24.09.2004
Archiv 2004
- Nachrichten zur Gesundheitspolitik
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