Prinzipien der Health On the Net Foundation.
|
|
Ausnahmeliste für verschreibungsfreie Arzneimittel bleibt weiter auf dem Prüfstand
Die Ausnahmeliste für verschreibungsfreie Arzneimittel, die
von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden, ist viel zu eng gefasst und muss dringend
erweitert werden. Das hat BPI-Hauptgeschäftsführer Henning Fahrenkamp zu heute veröffentlichten
Beschlüssen des Bundesverfassungsgericht erklärt, mit denen zwei Klagen gegen die Benachteiligung
von homöopathischen und anthroposophischen Arzneimitteln zurückgewiesen wurden. Fahrenkamp wies darauf
hin, dass das Gericht nicht über den Erstattungsausschluss von Arzneimitteln und die Rechtmäßigkeit der
Ausnahmeliste entschieden habe, weil das nach Auffassung des Bundesverfassungsgerichts zunächst Sache
der Sozialgerichte sei. Die Ausnahmeliste bleibe also weiter auf dem Prüfstand.
"Egal ob homöopathische, anthroposophische, pflanzliche oder sonstige verschreibungsfreie
Arzneimittel, wir brauchen im Interesse der Patienten eine deutliche Erweiterung der Ausnahmeliste.
Verschreibungsfreie Arzneimittel sind nicht nur wirksam, nebenwirkungsarm und meist preiswert, sie
sind in vielen Fällen ganz einfach das Mittel der Wahl", erklärte Fahrenkamp.
Der BPI-Hauptgeschäftsführer: "Es ist doch blanker Unsinn, wenn Arzneimittel aus der Erstattung
ausgeschlossen werden, nur weil sie verschreibungsfrei sind. Es gibt dann drei Möglichkeiten:
Entweder der Arzt verschreibt ein in vielen Fällen teureres Präparat, das stärker wirkt oder der
Patient bezahlt das verschreibungsfreie Arzneimittel aus der eigenen Tasche oder er verzichtet ganz
auf das Medikament und seine Erkrankung bleibt unbehandelt. Was aus unbehandelten Erkrankungen werden
kann, ist hinlänglich bekannt."
Fahrenkamp lobte ausdrücklich die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Helga Kühn-Mengel, die
gestern erneut angekündigt hat, die Ausnahmeliste müsse kritisch betrachtet und möglicherweise in
einigen Fällen erweitert werden.
Pressemitteilung: Bundesverband der Pharmazeutischen
Industrie e.V. (BPI).
26.08.2004
Archiv 2004
- Nachrichten zur Gesundheitspolitik
|
|