Das unabhängige
Diabetes-Portal

Startseite Diabetes-Portal DiabSite Home > Aktuelles > Gesundheitspolitik > News > Archiv 2004 > BPI
verifizieren Prinzipien der
Health On the Net Foundation.

 
 
Link zu Browsereinstellungen für Sehbehinderte
 
 

BPI fordert Anrechnung verschreibungsfreier Arzneimittel auf Belastungsgrenze der Versicherten

Die Anrechnung verschreibungsfreier Arzneimittel auf die Höchstbelastungsgrenze der gesetzlich Krankenversicherten hat der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) heute in Berlin gefordert. Verschreibungsfreie Arzneimittel stellten in vielen Krankheitsfällen das Mittel der Wahl dar, erklärte BPI-Vorsitzender Dr. Bernd Wegener.
 
Bis auf wenige Ausnahmen werden solche Arzneimittel aber nicht mehr von der Gesetzlichen Krankenversicherung erstattet, so dass viele Versicherte aus Kostengründen auf diese notwendigen Präparate verzichteten. "Hier muss der Gesetzgeber dringend Abhilfe schaffen", forderte Wegener. Ebenfalls vorgestellt wurde eine Ärztebefragung über die Folgen des Erstattungsausschlusses von verschreibungsfreien Arzneimitteln.
 
Für die Hersteller verschreibungsfreier Arzneimittel bedeute die Ausgrenzung ihrer Produkte aus dem Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung in vielen Fällen den Marktausschluss, so der BPI-Vorsitzende. Denn das restriktiv gefasste Heilmittelwerbegesetz verhindere, dass die Hersteller ihre Produkte bewerben. Der BPI-Vorsitzende verlangte deshalb die Liberalisierung des Heilmittelwerbegesetzes: "Wenn von den Versicherten mehr Eigenverantwortung verlangt wird, müssten sie sich auch umfassend über die zur Verfügung stehenden Produkte informieren können".
 
Eine vom Institut für Empirische Gesundheitsökonomie vorgestellte Ärztebefragung zu den Folgen des Erstattungsausschlusses verschreibungsfreier Arzneimittel kam unter anderem zu folgenden Ergebnissen:

  • Mehr als die Hälfte der Mediziner erwarten gleich bleibende oder steigende Arzneimittelausgaben
  • Mehr als zwei Drittel der Ärzte rechnen mit einer Verschlechterung der Versorgungsqualität für die Patienten
  • Mehr als 80 Prozent der Ärzte gaben an, auf ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel ausweichen zu wollen, falls das geeignete verschreibungsfreie Präparat nicht erstattet werde
  • Zwei Drittel der Mediziner berichteten, Patienten hätten verärgert auf den Erstattungsausschluss reagiert.
In einer Zwischenbilanz der Gesundheitsreform bezeichnete BPI-Vorsitzender Dr. Wegener das GKV-Modernisierungsgesetz als "bloße Durchgangsstation zur nächsten Gesundheitsreform mit der Halbwertszeit von günstigstenfalls einer halben Legislaturperiode". Für den anstehenden Systemwechsel sprach sich Wegener für das Prämienmodell aus und forderte von der Politik die längst fällige Anerkennung des Gesundheitsmarktes als Wirtschaftsfaktor.
 
Pressemitteilung: Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI).

nach oben
08.06.2004
Archiv 2004  -  Nachrichten zur Gesundheitspolitik
 

Gratulation! Dieses Dokument wurde als HTML 4.01 Transitional validiert! Kontakt zu DiabSite
E-Mail: info@DiabSite.de
© 2000-2007 www.DiabSite.de (Helga Uphoff), Berlin, Germany