Prinzipien der Health On the Net Foundation.
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Bürgerversicherung: Eine Reformalternative?
Zur dringend erforderlichen Reformierung des deutschen
Gesundheitswesens ist mit dem seit 1.1.2004 geltenden Gesundheitsmodernisierungsgesetz nur ein erster
Schritt getan worden. Die ursächlichen Probleme des deutschen Gesundheitswesens, insbesondere die
Finanzierungsfrage, harren nach wie vor der grundsätzlichen Lösung. Darüber gibt es inzwischen eine
intensive politische und wissenschaftliche Debatte. Namentlich zur Finanzierungsreform sind in
jüngster Zeit zahlreiche Modelle entwickelt worden.
Die Untersuchung des Instituts "Finanzen und Steuern" e.V., Bonn ,(IFSt-Schrift
Nr. 415) zur Bürgerversicherung vermittelt einen Überblick über die wichtigsten derzeit
diskutierten Modelle, angefangen mit den Vorschlägen der "Rürup-Kommission" und der
"Herzog-Kommission" bis hin zu Konzepten aus der Wissenschaft. Das Ziel ist dabei,
diese in der Öffentlichkeit bisher vornehmlich als Schlagworte wahrgenommenen Modelle in ihren
Kerngedanken inhaltlich darzustellen und sodann zu bewerten.
Die Autoren der vorliegenden Schrift kommen zu dem Ergebnis, dass allen anderen Reformoptionen ein
Modell vorzuziehen sei, welches drei Elemente miteinander verknüpft: eine für jedermann geltende
Krankenversicherungspflicht ("Bürgerversicherung"), "pauschale" Beiträge und
als zugelassene (miteinander konkurrierende) Versicherungsanbieter sowohl die gesetzlichen Krankenkassen
als auch die privaten Versicherungsunternehmen, jeweils mit Gestaltungsfreiheit bezüglich der Höhe
der pauschalen Beiträge.
So sei die gesamte Wohnbevölkerung krankenversichert. Zugleich finde eine Abkopplung der Beiträge
von den Löhnen statt. Damit könne das Gesundheitswesen künftig nicht mehr als "Jobbremse"
bezeichnet werden. Zwischen den Versicherungsanbietern entstehe ein effizienzsteigernder Wettbewerb.
Voraussetzung dafür sei allerdings, dass alle Anbieter unter den gleichen Bedingungen arbeiten müssten.
Schließlich werde der nicht in das Krankenversicherungssystem gehörende Ausgleich sozialer Härten
in das Steuer- und Transfersystem verlagert, wo die Wirkung viel zielgenauer sei.
Weitere Informationen finden Sie im WWW:
http://www.ifst2.de/publikationen/415/inhalt.html.
Pressemitteilung: Institut "Finanzen und
Steuern" e.V..
Diese Pressemitteilung wurde über den - idw - versandt.
18.05.2004
Archiv 2004
- Nachrichten zur Gesundheitspolitik
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