Prinzipien der Health On the Net Foundation.
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Kommunikation zwischen Ärzten verbessert
Im Raum Augsburg wird derzeit eine Pilotstudie durchgeführt,
die ein wichtiger Schritt zu der im Rahmen des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes geplanten Einführung der
Gesundheitskarte darstellt. Zum Einsatz kommen eine Patientenkarte für Diabetiker, die DIABCARD und der
elektronische Arztausweis. Getestet wird die sichere Übertragung von Patientendaten über das Internet und
der DIABCARD. Der behandelnde Arzt kann unter Verwendung seines elektronischen Arztausweises, der
"Arztkarte", aktuelle Behandlungsdaten des Patienten mitbetreuender Kollegen abrufen. Voraussetzung
ist die Zustimmung des Patienten. Die elektronische Kommunikation wird die Versorgungsqualität chronisch
Kranker deutlich verbessern.
An der Studie nehmen das Diabeteszentrum Augsburg, Standort Haunstetten und Standort Zentralklinikum
Augsburg, und zurzeit fünf niedergelassene Ärzte teil.
Die Entwicklungsarbeiten wurden unter der Leitung des GSF - Forschungszentrums für Umwelt und
Gesundheit, Institut für Medizinische Informatik durchgeführt und im Rahmen von Forschungsprogrammen
der Europäischen Gemeinschaft und des Freistaates Bayern gefördert. Während die Patientenkarte in der
GSF entwickelt wurde, entstand das "HCP-Protokoll" (Health Care Professionals
Protocol) - das den sicheren Austausch von Patientendaten über das Netz ermöglicht - in
einem von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns und der Landesärztekammer Bayern gemeinschaftlich
durchgeführten Projekt.
Projektbeschreibung
Personen mit chronischen Krankheiten werden meist von Ärzten
in der Allgemeinpraxis, in der Schwerpunktpraxis und im Krankenhaus betreut. Der Informationsaustausch
zwischen den einzelnen Einrichtungen ist jedoch oft unzulänglich. Eine ungenügende Versorgung und
vermeidbare Kosten z.B. durch mehrfach durchgeführte Untersuchungen sind die Folge. Mit Hilfe einer
Patientenkarte soll die Kommunikation zwischen den behandelnden Einrichtungen und somit die Qualität
der medizinischen Versorgung von Diabetikern verbessert werden. Die Dokumentation medizinischer Daten
mit modernen spezifischen Dokumentationssystemen wiederum ist eine wichtige Voraussetzung für die
Kommunikation von Daten.
Im Rahmen des Projektes werden Diabetiker vom niedergelassenen Arzt in das Diabeteszentrum Augsburg
stationär eingewiesen und nach erfolgter Behandlung in die Betreuung des niedergelassenen Arztes
entlassen. Beim Wechsel zwischen den Versorgungsbereichen werden administrativ und medizinisch relevante
Inhalte zwischen den behandelnden Ärzten ausgetauscht. Im Projekt sind dies in dieser Stufe der
Entlassbrief und der Arztbrief. Zum Einsatz kommen neben der Arzt- und der Patientenkarte ein zusammen
mit der GMD Berlin erstellter, auf "eHealth-Solutions" basierender
Klinikarbeitsplatz für Diabetes ("Diabetesarbeitsplatz") und eine von der GSF entwickelte
Systemkomponente für die Arztpraxis ("DIABCARD.com"). Diese Kommunikationsinfrastruktur
ermöglicht einerseits den Datenaustausch über eine Patientenkarte, andererseits den Abruf von
Dokumenten über das Internet. Dabei wird im Klinikum Augsburg ein Dokumentenserver eingesetzt. Zur
erhöhten Sicherheit ist dieser nicht mit dem Kliniknetz verbunden.
Die Briefe werden am Diabetesarbeitsplatz aus der verfügbaren Dokumentation erstellt und durch die
DIABCARD bzw. das Internet vertraulich, zuverlässig und zeitnah übermittelt. Die notwendigen
Sicherheitsmaßnahmen werden mittels des elektronischen Arztausweises und des HCP-Protokolls realisiert.
Der Entlassbrief wird dem Patienten sofort nach Ende der Behandlung vom Klinikarzt auf der DIABCARD
mitgegeben. Dieser übergibt seine Karte dem niedergelassenen Arzt (Hausarzt oder Spezialist), der
den Entlassbrief nach erfolgter Authentifizierung durch seine Arztkarte und PIN-Eingabe seitens des
Patienten von der Karte liest. Der ausführliche Arztbrief wird auf dem Dokumentenserver zur Verfügung
gestellt. Er wird unter Verwendung der auf der Patientenkarte gespeicherten Daten (Pointer),
die Informationen über die Art und die Lokalisation bereitgestellter Daten beinhalten, abgerufen. Der
Patient übermittelt so selbst den Pointer, mit dem der Arzt den Arztbrief über den HCPP-Client
(ein Email-Programm zur sicheren Übertragung von Daten im Internet) anfordert. Für die Betreuung
wichtige Informationen sind so, unabhängig von Ort und Zeit, verfügbar.
Neuherberg, Mai 2004.
Pressemitteilung: GSF - Forschungszentrums für Umwelt und
Gesundheit.
Diese Pressemitteilung wurde über den - idw - versandt.
06.05.2004
Archiv 2004
- Nachrichten zur Gesundheitspolitik
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