Prinzipien der Health On the Net Foundation.
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Hoppe warnt vor "kassengesteuertem Hausarztsystem"
Berlin, 21.04.2004: "Die Ärzteschaft unterstützt
grundsätzlich jede Stärkung der hausärztlichen Versorgung", stellte Bundesärztekammer-Präsident
Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe zur Diskussion um die Hausarztmodelle klar. Der Hausarzt habe
schon jetzt eine wichtige koordinierende Funktion in unserem Gesundheitswesen und sei in 80 Prozent
der Fälle erster Ansprechpartner für den Patienten. "Für eine Stärkung des Hausarztes haben sich
Deutsche Ärztetage wiederholt nachhaltig eingesetzt und dies auch in ihren Beschlüssen und Programmen
zum Ausdruck gebracht. Dass mit dem GKV-Modernisierungsgesetz diese langjährige Forderung der
Ärzteschaft grundsätzlich aufgegriffen worden ist, haben wir entsprechend begrüßt", sagte Hoppe.
"Wir wenden uns allerdings entschieden gegen ein kassengesteuertes Hausarztsystem. Wenn es den
Krankenkassen freigestellt wird, nur noch mit ihnen genehmen Hausärzten Verträge zu schließen, wird
nicht nur zwangsläufig die Versorgungsdichte abnehmen, sondern auch sukzessive das Recht auf freie
Arztwahl abgebaut. Dies wäre der entscheidende Schritt zu einem Primärarztsystem. In den jetzt
diskutierten Modellen der Krankenkassen muss deshalb darauf geachtet werden, dass Hausarztmodelle auf
freiwilliger Basis aufgebaut werden und nicht das Recht auf freie Arztwahl abgeschafft wird."
Für die fachärztliche Versorgung hingegen befürchtet Hoppe gravierende Veränderungen infolge starker
Verlagerungen in die geplanten Versorgungszentren und die Krankenhäuser.
Pressemitteilung: Bundesärztekammer (BÄK).
21.04.2004
Archiv 2004
- Nachrichten zur Gesundheitspolitik
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