Prinzipien der Health On the Net Foundation.
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Patienten fühlen sich für ihre eigene Gesundheit verantwortlich
Bertelsmann Stiftung: Politik sollte verständliche Informationen zugänglich machen
Gütersloh, 26. März 2004. Vier von fünf Erwachsenen suchen
auf eigene Faust nach Informationen rund um Gesundheit und Krankheit. Das zeigt eine Studie der
Bertelsmann Stiftung. Mehr als ein Drittel der Befragten sammeln schon vor dem Arztbesuch
Informationen und lassen diese in das Gespräch mit dem Arzt einfließen. Über 70 Prozent der
Patienten begründen ihre Suche damit, dass jeder Einzelne durch sein Verhalten besser zur Genesung
beitragen könne. "Dieses hohe Maß an Verantwortung für die eigene Gesundheit ist sehr wertvoll,
um das Gesundheitswesen auch in Zukunft bezahlbar zu halten", sagt Melanie Schnee von der
Bertelsmann Stiftung. Es sei immer noch günstiger, Krankheiten vorzubeugen, als sie zu behandeln.
"Allen Beteiligten sollte bewusst sein, dass 'Eigenverantwortung' mehr als finanzielle
Selbstbeteiligung der Versicherten bedeutet."
Die Studie der Bertelsmann Stiftung belegt, dass das Interesse an gesundheitsrelevanten
Informationen stark ausgeprägt ist. Der Großteil der Patienten bezieht sein medizinisches Wissen
aus Zeitungen und Zeitschriften (66 Prozent). 40 Prozent suchen im Internet. Print- und
Online-Medien bieten zwar eine Fülle an Gesundheits-Informationen; ob die Informationen aber
verlässlich sind, können Laien oft nicht erkennen. Eine Qualitätssicherung fehlt. "Aufgabe
der Gesundheitspolitik sollte es sein, den Versicherten verlässliche Quellen zu nennen",
fordert Melanie Schnee. Die Informationen müssten nicht nur korrekt sondern auch leicht zugänglich
und verständlich sein. Nur ein aufgeklärter Patient könne Versorgungsleistungen bewusst in
Anspruch nehmen und gezielt vorbeugen.
Die unterschiedliche Güte medizinischer Informationen in den Medien trägt dazu bei, dass Ärzte
eher zwiespältige Erfahrungen mit informierten Patienten machen. Zwar meinen 70 Prozent der
befragten Ärzte, das Interesse für die Krankheit helfe bei der Behandlung. Zugleich bestätigen
aber mehr als die Hälfte die Aussage, ihre Arbeit werde durch unangemessene Erwartungen und
Ansprüche vielfach nur belastet.
Der "Gesundheitsmonitor" der Bertelsmann Stiftung befragt repräsentativ zweimal jährlich
Versicherte und einmal im Jahr Ärzte zu den ihrer Meinung nach wichtigsten Themen bei der Reform
des Gesundheitswesens in Deutschland. Die ausführliche Studie erscheint Ende des Jahres.
Pressemitteilung: Bertelsmann Stiftung.
26.03.2004
Archiv 2004
- Nachrichten zur Gesundheitspolitik
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