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Hilfe für Schwangerschaftsdiabetikerinnen

Postpartale Intervention bei Gestationsdiabetikerinnen unter Insulintherapie - die PINGUIN Studie

Logo der PINGUIN Studie Erkranken Frauen während ihrer Schwangerschaft an einem insulinpflichtigen Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes), beträgt das Risiko für sie 61 Prozent, in den ersten drei Jahren nach der Geburt einen Typ-2-Diabetes-mellitus zu entwickeln. Hier möchte PINGUIN eingreifen.

PINGUIN ist deutschlandweit die erste Placebo-kontrollierte Präventionsstudie zum Typ-2-Diabetes nach einem Schwangerschaftsdiabetes. Durch die Einnahme von Vildagliptin (Galvus®) wird der Abbau des körpereigenen Hormons Glucagon-like-peptide 1 (GLP-1), das für die Insulinausschüttung während der Nahrungsaufnahme zuständig ist, gehemmt. Bleibt GLP-1 länger im Blut, wird die Insulinausschüttung angekurbelt, mit dem positiven Effekt, dass der Blutzuckerhaushalt ausgeglichen wird.

Kürzlich konnte für den Typ-2-Diabetes gezeigt werden, dass vermutlich auch eine Entzündung in der Bauchspeicheldrüse am Krankheitsprozess beteiligt ist. Im Tierversuch hat man festgestellt, dass Vildagliptin diese Entzündung heilen kann. Es ist davon auszugehen, dass Vildagliptin auch bei dieser Hochrisikogruppe der Gestationsdiabetikerinnen eine regenerative Wirkung auf die Insulin produzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse hat. Dieser Erfolg soll den Teilnehmerinnen dieser Untersuchung zugute kommen. Vildagliptin ist seit September 2007 in Europa zur Behandlung des Typ-2-Diabetes zugelassen. Ziel dieser Untersuchung ist es, mit dem Wirkungsprofil von Vildagliptin die Entwicklung zum Typ-2-Diabetes zu verhindern.

Zur Therapie im Rahmen der PINGUIN Studie gehört neben der Einnahme von Vildagliptin auch eine intensive Beratung zu Ernährung und körperlicher Aktivität. Da Übergewicht als einer der Hauptauslöser für Typ-2-Diabetes gilt, ist es wichtig, neben der medikamentösen Behandlung auch diesen Aspekt im Blick zu behalten.

Wir möchten die Chance nutzen, diese jungen Frauen vor dem Typ-2-Diabetes zu schützen und hoffen, dass dies ein zukunftsweisender Präventionsansatz ist, so Frau Prof. Dr. med. Anette-Gabriele Ziegler, Leiterin des Instituts für Diabetesforschung in München.

Die Behandlung mit Vildagliptin ist ganz einfach. Der Wirkstoff muss in Form einer Tablette einmal täglich am Morgen eingenommen werden. Da Vildagliptin nur in Verbindung mit einer Mahlzeit wirkt, ist die Gefahr einer Unterzuckerung verschwindend gering.

Mitmachen können alle Schwangerschaftsdiabetikerinnen, die

Die Teilnahme an der Studie ist kostenlos. Interessierte melden sich am Institut für Diabetesforschung bei Heike Boerschmann unter der Telefonnummer 089-3068-2917 oder per Mail an: prevent.diabetes@lrz.uni-muenchen.de.

Bildunterschrift: Logo der PINGUIN Studie
Bildquelle: Institut für Diabetesforschung

Diese Pressemitteilung wurde über den - idw - versandt.

zuletzt bearbeitet: 21.02.2008 nach oben

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