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Erhöhtes Herzinfarktrisiko für junge Glatzköpfe
Haarausfall assoziiert mit Insulinresistenz
Neuere finnische Untersuchungen sehen einen Zusammenhang von frühzeitigem Haarausfall mit der Gefahr für Herzerkrankungen und Diabetes. Eine Glatze könnte demnach bei Männern vor dem 35. Lebensjahr auf die sogenannte Insulinresistenz hinweisen. Der Körper reagiert dann nicht mehr ausreichend auf Insulin, was als wesentliche Ursache des Typ-2-Diabetes gilt.
Insulinresistenz steht für mehr
Die eingeschränkte Insulin-Empfindlichkeit steht zudem mit anderen Herzkreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder mit Fettstoffwechselstörungen in Zusammenhang. Wer sich ausreichend bewegt und Übergewicht vermeidet, beugt der Insulinresistenz vor. Bei Diabetikern kann sie mit sogenannten Insulinsensitizern behandelt werden, die die Körperzellen wieder empfindlicher auf Insulin reagieren lassen. Besonders der Sensitizer Pioglitazon wirkt zusätzlich positiv auf den Fetthaushalt: "Schlechte" Fette wie Triglyceride werden weniger, das "gute" HDL-Cholesterin steigt dagegen an. Das schützt vor Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlagfall.
Risiko Glatze
Männer, die früh unter Haarausfall leiden, sollten sich also auf Risikofaktoren für Herzkreislauferkrankungen untersuchen lassen. Denn Kahlköpfe sind von diesen häufiger betroffen als Gleichaltrige mit normalem Haarwuchs. Je eher sie erkannt werden, um so leichter ist einem folgenschweren Verlauf entgegenzuwirken.
Quelle: Matilainen, V. et al., Early androgenic alopecia as a marker of insulin resistance. Lancet 356 (2000), 1165-1166.