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In der Debatte: DMP bei Diabetes schlägt hohe Wellen

Nachgefragt bei Helga Uphoff, Patientenvertreterin aus Berlin und Initiatorin der unabhängigen Internetseite: www.diabsite.de

AP:
Der Deutschen Diabetes-Gesellschaft und anderen Ärztevereinigungen genügen die Mindestanforderungen der DMP nicht. Fehlt Ihnen bis hierher in der Diskussion jemand?
Uphoff:
Ja, denn es geht darum, dass Therapiemaßnahmen akzeptiert, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen absolviert und die Mitarbeit der Patienten erhöht wird. Nachdenklich stimmt es da, dass der Deutsche Diabetiker Bund erst nach heftigen Protesten zur Stellungnahme ins Bundesgesundheitsministerium vorgelassen wurde.
AP:
Was halten Sie von den neuen DMPs?
Uphoff:
Optimistisch betrachtet können DMPs eine Verbesserung in der Diabetikerversorgung bedeuten. Das ist jedoch primär davon abhängig, wie die DMPs schlussendlich in der Praxis umgesetzt werden. Patienten erhalten zusätzliche Informationen. Auch die teilnehmenden Hausärzte müssen sich fortbilden. So genannte Reminder erinnern an anstehende Untersuchungen.
AP:
Befürchten Sie auch eventuelle negative Auswirkungen?
Uphoff:
Pessimisten sehen negative Auswirkungen der DMP vor allem für Patienten, die bereits von spezialisierten Diabetes-Experten betreut werden. Älteren Diabetikern könnten sinnvolle und notwendige Medikamente und Behandlungen vorenthalten werden. Neue Medikamente werden eventuell zögerlicher verordnet, da langfristige Studien im Sinne von Evidence-Based-Medicine fehlen und die Kassen eine Übernahme verweigern könnten.
AP:
Und wie wird die Umsetzung in der Praxis aussehen?
Uphoff:
Das weiß bis heute niemand so ganz genau. Das Diabetes-Portal DiabSite (www.diabsite.de) will Patienten aufklären. Das Internetforum erarbeitet gerade eine neue Rubrik, die sich gesundheitspolitischen Themen widmet. Auf unserer Homepage finden Sie in Kürze umfassende Informationen zu DMP und zum Risikostrukturausgleich.

Dr. Carola Göring

Quelle

Ärztliche Praxis Spezial, Supplement der Ausgabe 50/2002

zuletzt bearbeitet: 16.08.2002 nach oben

Wir danken Dr. Carola Göring und der Redaktion der Fachzeitschrift Ärztliche Praxis für die freundliche Publikationsgenehmigung!

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