Wer schützt Diabetiker vor lebensgefährlicher Bürokratie?

Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland Wenn Geld wichtiger ist als wissenschaftliche Innovationen: Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland klärt ein Missverständnis auf und warnt vor Verunsicherungen: Das AMNOG beauftragt das IQWiG um Bewertung eines möglichen Zusatznutzens eines neuen Medikaments im Vergleich zu einer vom GB-A festgelegten und in der Versorgung weit verbreiteten „Standard“-Therapie. Daher prüft das IQWiG nicht den Effekt und die Sicherheit eines neuen Medikaments, dies ist die Aufgabe des BfArM, sondern dient allein der Beurteilung eines eventuellen Zusatznutzens für die anschließenden Preisverhandlungen zwischen GKV-Spitzenverband und pharmazeutischem Hersteller. Ein eventuell nicht vorhandener „Zusatznutzen“ bedeutet nicht, dass dieses Medikament „schlecht ist oder nicht wirkt“, sondern lediglich, dass keine Beurteilung in Bezug auf die Fragestellung und Vergleichstherapie erfolgen konnte (häufig aufgrund IQWiG-methodenbedingter, rein formaler Kriterien). Dieses Missverständnis verunsichert Ärzteschaft, Patienten und Öffentlichkeit. Nachricht lesen