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Freitag, 14. April 2006

ARD-Magazin Kontraste mag keine Insulinanaloga

Zu bester Sendezeit wurde gestern wieder einmal ein kritikwürdiger Beitrag zu Insulinanaloga im ARD-Magazin Kontraste ausgestrahlt. Unter der reißerischen Überschrift „Millionengeschäft mit Diabetes-Patienten – die zweifelhaften Methoden der Pharma-Lobby“ wurden alle Insulinhersteller angeprangert. Sie würden Ärzte „kaufen“ und „angeblich bessere“ Insuline zu Gunsten ihrer Bilanz auf den Markt bringen.

Eine gut geschulte Typ 1 Diabetikerin erklärt, dass ihr die teuren Insulinanaloga immer wieder „aufgedrängt“ würden. Sie könne jedoch auch mit Humaninsulinen ein flexibles Leben führen und hielte seit Jahren keinen Spritz-Ess-Abstand ein. Vielleicht hat sie Glück, aber gesicherte Langzeitstudien, wie sie Prof. Sawicki vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen für kurzwirksame Insulinanaloga fordert, gibt es über mögliche Spätkomplikationen durch hohe Blutzuckerwerte nach dem Essen nicht. Außerdem geht es in der aktuellen Diskussion um Typ 2 Diabetiker, die oft nicht so gut geschult sind.

Ein Diabetologe behauptet gar, die Industrie habe ihm für die Verordnung von Insulinanaloga eine „Kopfprämie“ bezahlt. Der Beweis dafür dürfte schwierig werden. Außerdem wirft dieser Fall für mich, sollte er sich so zugetragen haben, eher die Frage auf, mit welchem Vertrauen Patienten sich noch an ihre Ärzte wenden können, wenn diese bereits sich für 75 Euro kaufen lassen.

In der „Kontraste“-Sendung wird der tatsächliche Diskussionshintergrund mit keinem Wort erwähnt. Alle Diabetesformen und alle Insulinanaloga werden über einen Kamm geschoren. Dabei geht es vorerst lediglich um kurzwirksame Insulinanaloga und ihre Verordnungsfähigkeit für Menschen mit Typ 2 Diabetes.

Jedoch kann man der „Kontraste“-Redaktion eine generelle Abneigung gegen Analoginsuline unterstellen. Denn schon im Oktober 2004 wetterte sie gegen das Insulinanalogon Lantus, ein Verzögerungsinsulin (DiabSite berichtete). Damals hat die ärztliche Fachgesellschaft der Diabetologen dem Magazin in einer Stellungnahme indirekt eine unverantwortliche Verunsicherung der Patienten vorgeworfen.

Wer sich ein ausgewogenes Bild zur aktuellen Diskussion um kurzwirksame Insulinanaloge machen will, sollte meiner Ansicht nach andere Quellen, vielleicht die zahlreichen Nachrichten und Stellungnahmen auf DiabSite, hinzuziehen. Außerdem sollten Gesundheitspolitik und Krankenkassen statt teurer Institute lieber die Insulinanaloga bezahlen, oder sich eingestehen, dass sie angesichts der wachsenden Zahl von Menschen mit Typ 2 Diabetes dazu nicht mehr in der Lage sind, und wer diese Insuline trotzdem nutzen möchte, schlimmstenfalls die Differenz übernehmen muss.

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