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Heinrich-Sauer-Preis 2017 geht an Kai O. Hensel

Herz- und Diabeteszentrum NRW, zeichnet Wissenschaftler am Universitätsklinikum Wuppertal aus

Dr. med. Kai O. Hensel Mit dem Heinrich-Sauer-Preis 2017 zeichnet das Diabeteszentrum im Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, erneut eine herausragende Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Stoffwechselmedizin aus. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis geht in diesem Jahr an Dr. Kai O. Hensel, Arbeitsgruppenleiter am Zentrum für Forschung in der Klinischen Medizin (ZFKM) der Kinder- und Jugendmedizin am Helios Universitätsklinikum Wuppertal. Der 34-jährige Preisträger ist aktuell am Addenbrooke's Hospital in Cambridge/ England tätig.

Hensel widmet seine wissenschaftliche Aktivitäten nicht nur chronischen Erkrankungen der pädiatrischen Gastroenterologie und Kardiologie, sondern auch Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus. Während die Assoziation zwischen Stoffwechsel- und Herzkreislauf-erkrankungen bei Erwachsenen hinreichend belegt ist, war bis vor kurzem noch unklar, inwiefern Diabetes bereits im Kindesalter einen schädlichen Einfluss auf das Herzkreislaufsystem hat.

In seiner Forschungsarbeit mit dem Titel "Quantitative Echokardiographie und MicroRNA-Expressionsanalysen zur Erforschung der kardiovaskulären Beeinträchtigung bei Typ-1-Diabetes mellitus im Kindes- und Jugendalter" konnte der Preisträger nachweisen, dass Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes schon im Frühstadium veränderte Eigenschaften der Herzmuskelkontraktion aufweisen. Das innovative Konzept der Wuppertaler Forschungsgruppe ist zweiarmig: Im ersten Schritt analysierten die Wissenschaftler mittels hochsensitiver Speckle-tracking-Stressechokardiographie, einer Technik der computergestützten Mustererkennung im Ultraschall, Linksherzmechanik in Ruhe und unter körperlicher Belastung.

Nun soll molekularbiologisch untersucht werden, ob Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes gegenüber gesunden Kontrollprobanden ein verändertes MicroRNA-Expressionsprofil im Blut aufweisen. MicroRNA sind kurze Ribonukleinsäuren, die mit dem kardiovaskulären Risiko in Verbindung gebracht werden. Dieser Zusammenhang ist bei Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes bislang kaum untersucht. Deshalb votierte die Preisjury im HDZ NRW, bestehend aus Prof. Dr. Dr. h.c. Diethelm Tschöpe (derzeitiger Klinikdirektor Diabeteszentrum), Prof. Dr. Rüdiger Petzoldt (Klinikdirektor bis 2003) und Dr. Dr. Wulf Quester (Leitender Oberarzt bis 2015) für das Projekt.

Dr. Kai O. Hensel ist derzeit als clinical fellow am Addenbrooke's Children's Hospital an der Cambridge University in England tätig. Seine wissenschaftliche Laufbahn begann in Witten/Herdecke. Er promovierte (Dr. med.) an der dortigen Universitätsklinik zum Thema "Speckle-Tracking Stress Echocardiography in Hypertensive Patients and Healthy Volunteers". Nach Abschluss seines Studiums der Humanmedizin absolvierte er das PhD-Programm "Biomedizin" der Universität Witten/Herdecke. Parallel zur Weiterbildung als Pädiater (Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin) verfasste er 2017 eine zweite Doktorarbeit zum Thema "Host Epigenetic Signature Response upon Hepatitis B Virus Infection and Therapy".

Der Heinrich-Sauer-Preis ist dem Gründer der ehemaligen Diabetesklinik in Bad Oeynhausen, Prof. Dr. Heinrich Sauer, gewidmet. Sauer zählt zu den Wegbereitern der modernen Diabetestherapie. Der Mediziner hat auch die Gründung und Inbetriebnahme des Herzzentrums begleitet und war bis 1985 Chefarzt der Diabetologie.

Als Spezialklinik zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen zählt das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad  Oeynhausen mit 37.000 Patienten pro Jahr, davon 14.400 in stationärer Behandlung, zu den größten und modernsten Zentren seiner Art in Europa.

Im Diabeteszentrum des HDZ NRW unter der Leitung von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Diethelm Tschöpe werden jährlich rund 2.000 Menschen mit allen Typen des Diabetes mellitus und seinen Folgeerkrankungen behandelt. Zum Leistungsspektrum gehört auch die Diagnostik und Therapie endokrinologischer und gastroenterologischer Erkrankungen. Ein besonderer Schwerpunkt ist die kardiovaskuläre Risikoabschätzung und Behandlung von Herz- und Gefäßerkrankungen im integrierten Versorgungskonzept. Zudem ist das Diabeteszentrum auf die Behandlung von Nervenschäden und Durchblutungsstörungen spezialisiert, dazu gehört auch die Wundheilung bei Diabetischem Fußsyndrom.

Bildunterschrift: Dr. med. Kai O. Hensel
Bildquelle: Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum - Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen
Foto: Helios Universitätsklinik Wuppertal/Universität Witten-Herdecke

zuletzt bearbeitet: 09.01.2018 nach oben

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