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Mit Ausdauersport und Muskeltraining weniger Medikamente bei Diabetes

Mit Radfahren, Schwimmen und Nordic Walking Blutzucker dauerhaft senken

Viele Menschen fassen zu Jahresbeginn den Vorsatz, sich mehr zu bewegen, abzunehmen und fitter zu werden. Die guten Vorsätze sind jedoch oft schnell wieder vergessen. Dabei lohnt es sich, regelmäßige Bewegung in den Alltag zu integrieren. Sportliche Aktivitäten halten nicht nur fit, sie senken auch die Blutzucker-, Blutfett- und Blutdruckwerte. Das ist besonders für Menschen mit Diabetes wichtig, da sie so Folgeschäden vorbeugen. Im Idealfall benötigen Menschen mit Diabetes Typ 2 durch regelmäßige Bewegung auch weniger Medikamente. Welche Sportarten bei Diabetes und Folgeerkrankungen geeignet sind und worauf Sportanfänger achten sollten, erklärt Privatdozent Dr. med. Axel Preßler, Oberarzt an der Hochschul-Ambulanz für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin der Technischen Universität München, im Experten-Chat von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe am 9. Februar 2017. Fragen können ab sofort eingesendet werden.

Für Menschen mit Diabetes Typ 2 nimmt Bewegung einen besonderen Stellenwert in der Therapie ein. "Wollen sie ihren Blutzucker langfristig ohne oder mit weniger Insulin oder Tabletten senken, klappt das nur, wenn sie regelmäßig sportlich aktiv sind - optimal fünf bis sechs Mal pro Woche für je eine halbe Stunde", erklärt Privatdozent Dr. med. Axel Preßler. "Ideal für Menschen mit Diabetes ist dabei Ausdauersport, der nicht nur Kalorien verbrennt, sondern gleichzeitig auch das Herz-Kreislauf-System und die Lunge stärkt." Dazu zählen beispielsweise Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen. Auch Muskeltraining ist besonders für Menschen mit Diabetes Typ 2 wichtig, da durch den Muskelaufbau die Insulinsensibilität verbessert wird. Das heißt, es gelangt wieder mehr Glukose in die Zellen und der Blutzuckerspiegel sinkt. Grundsätzlich ist es für Menschen mit Diabetes auch möglich, Leistungssport zu treiben. "Die Sportarten Tauchen, Motorsport oder Bergsteigen sind weniger geeignet für Patienten, da sie im Falle einer Unterzuckerung sich oder auch andere gefährden könnten", sagt Dr. Preßler.

Menschen mit Diabetes, die neu oder wieder in sportliche Aktivitäten einsteigen möchten, sollten sich vor dem ersten Training von ihrem behandelnden Arzt beraten lassen. Die feinen Herzkranzgefäße können bei Menschen, die schon lange Diabetes Typ 1 oder Typ 2 haben, verkalkt sein. "Ein Check-Up gibt Aufschluss darüber, welche Sportart sich in welcher Intensität am besten eignet", so Preßler. "Wer lange keinen Sport getrieben hat, sollte langsam beginnen." Um eine Überlastung zu vermeiden, kann der Arzt die körperliche Leistungsfähigkeit des Patienten feststellen und auf deren Grundlage einen Trainingsplan entwerfen. Zudem kann ein Diabetes-Berater dabei helfen, einen passenden Ernährungsplan auszuarbeiten.

Wer Fragen rund um Diabetes und Sport hat, kann sie Privatdozent Dr. med. Preßler am Donnerstag, dem 9. Februar 2017, im Experten-Chat von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe zwischen 16.30 und 18.30 Uhr stellen.

zuletzt bearbeitet: 07.02.2017 nach oben

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