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Zwischen Hausarzt, Schwerpunktpraxis und Klinik

Abstract zum Vortrag von Dr. med. Sybille Wunderlich, Chefärztin der Klinik für Innere Medizin - Schwerpunkt Diabetologie in den DRK Kliniken Berlin Westend, im Rahmen der Vorab-Pressekonferenz zur 51. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) am 27. April 2016 in Berlin.

Berliner mit Diabetes personalisiert versorgen

Dr. med. Sybille Wunderlich Die diabetologische Betreuung der Berliner Patientinnen und Patienten mit Diabetes erfolgt in drei Behandlungsebenen, beginnend auf der breiten Ebene der hausärztlichen Versorgung über die diabetologischen Schwerpunktpraxen bis hin zur stationären Behandlung in den Kliniken. Viele diabetologisch interessierte Hausärzte und Diabetologen sind in Qualitätszirkeln aktiv. Auf der Ebene der stationären Versorgung sind aktuell neun Berliner Kliniken durch die DDG als Diabeteszentrum für erwachsene Typ-1 und Typ-2-Diabetiker zertifiziert. Drei Berliner Kinderkliniken wurden als pädiatrisches Diabeteszentrum bzw. Diabetologikum durch die DDG zertifiziert. Sechs Krankenhäuser Berlins haben sich als Klinik mit besonderem Diabetesmanagement zur Behandlung von Patienten mit der Nebendiagnose Diabetes qualifiziert. (Zertifikat Klinik für Diabetiker geeignet).

Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes werden in diabetologischen Schwerpunktpraxen in enger Zusammenarbeit mit Frauenarztpraxen und spezialisierten Kliniken mit diabetologischer und geburtshilflicher Kompetenz bis zur Geburt begleitet, um das Risiko von Frühgeburten und Komplikationen vor, während und nach der Geburt zu senken. Beispielhaft sei hier das neue Vorsorgeprogramm der AOK Nordost "Baby on time" genannt.

Für die spezialisierte interdisziplinäre Versorgung der Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom stehen aktuell acht Kliniken mit dem Qualifikationsnachweis der AG Fuß der DDG zur Verfügung. Sie kooperieren mit den 18 diabetologischen Fußambulanzen, die sich der aufwendigen und intensiven Betreuung der Diabetespatienten mit Fußkomplikationen widmen. Podologen, Orthopädie-Schuhtechniker und Wundassistenten gehören hier in das interdisziplinäre Behandlungsteam, das sich um Prophylaxe und Behandlung von Fußkomplikationen bemüht. Hier sind aus jahrelanger gemeinsamer Arbeit mit berufsgruppenübergreifenden Fortbildungsveranstaltungen, Fallkonferenzen und Netzwerkarbeit bewährte Kooperationen entstanden.

Bei aller erfolgreichen Arbeit fehlt es doch an einer systematischen Vernetzung der Behandlungsebenen und Sektoren, um einfach und schnell patientenbezogen zu kommunizieren, Ressourcen sinnvoll zu nutzen und strukturierte Pfade aufzustellen, mit dem Ziel, Diabeteserkrankungen frühestmöglich zu diagnostizieren, die Lebensqualität unserer Patienten zu erhalten und Komplikationen zu verhindern. Neben dem Dialog zwischen den unmittelbaren Leistungserbringern auf der Ebene von Praxis und Klinik benötigen wir den Dialog mit den Kostenträgern und den politischen Entscheidungsträgern, um in der Diabetes-Landschaft Berlin nicht nur einzelne Inseln und Leuchttürme zu platzieren, sondern eine flächendeckende bedarfsgerechte medizinische Versorgung der Menschen mit Diabetes zu sichern.

(Es gilt das gesprochene Wort!)

Bildunterschrift: Dr. med. Sybille Wunderlich
Bildquelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)

zuletzt bearbeitet: 01.05.2016 nach oben

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