Das unabhängige Diabetes-Portal DiabSite

Home > Aktuelles > Diabetes-Nachrichten > Archive > 2015 > 151125

Pflege im Alter - Senioren mit Diabetes individuell betreuen

diabetesDE-Expertenchat am 26. November 2015

In Deutschland leidet ein Viertel der über 75-Jährigen unter einem Diabetes mellitus. In Pflegeeinrichtungen hat sogar jeder vierte Bewohner den sogenannten Altersdiabetes. Bei der Behandlung Älterer gelten jedoch andere Standards als für jüngere Menschen. Wie Betroffene, Angehörige und Betreuer die Therapie altersgerecht anpassen können, erklärt Judith Krämer am Donnerstag, dem 26. November 2015, im Expertenchat von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe.

Circa drei Millionen Menschen in Deutschland sind geriatrische Diabetiker, also ältere Menschen, die von Diabetes Typ 1 oder Typ 2 betroffen sind. Viele sind auf Hilfe angewiesen und leben deshalb in Pflegeeinrichtungen oder erhalten zu Hause Pflegeleistungen durch mobile Pflegedienste.

Bei allen Menschen mit Diabetes gilt: Die Blutzuckerkontrolle ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Sie muss jedoch Rücksicht auf das Alter der Patienten nehmen. "Denn im Gegensatz zu jungen Menschen mit Diabetes können Senioren ihre Blutzuckerwerte nur selten durch körperliche Aktivität senken", erklärt Judith Krämer, selbst examinierte Pflegekraft. "Außerdem wirken die verabreichten Medikamente wegen der nachlassenden Nierenleistung oft stärker als bei jüngeren Patienten: Nehmen sie beispielsweise verschiedene Mittel, wie etwa blutzuckersenkende Tabletten und Insulin gleichzeitig, sind Unterzuckerungen häufiger." Darüber hinaus leiden betagte Menschen meist an mehreren behandlungsbedürftigen Krankheiten und es fällt ihnen schwer, die oft sehr komplexen Medikamentenpläne einzuhalten.

Insbesondere pflegebedürftige Menschen mit Diabetes, die körperlich eingeschränkt sind oder an Demenz leiden, brauchen die Hilfe qualifizierten Fachpersonals. Eine Schulung für vielfach erkrankte Patienten ist oft nicht mehr möglich. Und auch Angehörige sind oft unsicher, ob und wie sie ihr betroffenes Familienmitglied richtig unterstützen und welche Hilfe sie dafür beantragen können. "Die Versorgung von Menschen mit Diabetes in vielen Pflegeheimen oder durch ambulante Pflegedienste ist häufig auch verbesserungswürdig", weiß Judith Krämer aus Erfahrung. Für eine erfolgreiche Therapie müssen jedoch Blutzucker- und HbA1c-Messungen korrekt durchgeführt und drohende Unterzuckerungen frühzeitig erkannt und mit den zuständigen Ärzten besprochen werden.

Wie hoch der HbA1c-Wert im individuellen Fall sein darf, mit welchen Mitteln auch Senioren einen für sie idealen Wert erreichen und wie Angehörige Pflegedienstleistungen beantragen und deren Qualität erkennen können, beantwortet Judith Krämer am Donnerstag, dem 26. November 2015 im Expertenchat von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe.

zuletzt bearbeitet: 25.11.2015 nach oben

Unterstützer der DiabSite:

Birgit Ruben

Birgit Ruben

Weitere Angebote:

Spendenaufruf Ukraine

Hilfeaufruf Ukraine

Diabetes-Portal DiabSite startet Spendenaufruf für Menschen in der Ukraine.