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Erfolgreiche Insulinpumpentherapie

Zuverlässigkeit und gute Schulung sind Voraussetzung

Von den etwa sechs Millionen Menschen mit Diabetes in Deutschland tragen etwa 40.000 eine Insulinpumpe, darunter auch über 5.000 Kinder und Jugendliche. Viele Pumpenträger schätzen im Alltag die Unauffälligkeit und die unkomplizierte Handhabung des Geräts in der Größe eines Smartphones. Allerdings setzt die Pumpentherapie eine hohe Therapietreue und geschulten Umgang mit dem Gerät voraus und ist nicht für jeden Menschen mit Diabetes geeignet. Darauf weist diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe hin.

Unbesorgt eine Reise machen, spontan Essen gehen oder sonntags einfach mal ausschlafen - die Insulinpumpe kann Menschen mit Diabetes den Alltag erleichtern. Das Insulin wird von der Pumpe über ein Infusionsset in die Bauchhaut gepumpt. Alle ein bis drei Tage muss der Träger das Set mit der Nadel wechseln. Die Nadel selbst wird mittels eines Pflasters auf der Haut fixiert. Dabei wird die Pumpe mit speziellen Gurten am Körper gehalten oder in die Hosentasche gesteckt beziehungsweise am Gürtel getragen. So können sich Pumpenträger jederzeit und überall die benötigte Dosis an Insulin verabreichen, ohne einen Insulinpen verwenden zu müssen. Die Insulinpumpe ahmt damit die Arbeitsweise einer gesunden Bauchspeicheldrüse nach, allerdings noch ohne automatische Anpassung der Insulindosis.

"Die geeignete Nutzung einer Insulinpumpe kann die Blutzuckereinstellung deutlich verbessern und somit auch das Risiko für Folgeerkrankungen senken - vorausgesetzt, die Pumpenträger sind gut geschult und therapietreu", sagt Professor Dr. Lutz Heinemann, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Technologie der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Wer dagegen Schwierigkeiten hat, eine intensivierte Insulintherapie korrekt durchzuführen, d. h. regelmäßig Blutzucker zu messen und die Ergebnisse auszuwerten, wird auch mit einer Pumpe nicht zum gewünschten Erfolg kommen. "Eine Insulinpumpe nimmt ihrem Träger nicht das richtige Management seiner Diabeteserkrankung ab", stimmt Ulrike Thurm, Diplomsportlehrerin und Diabetesberaterin DDG, zu. "Der Träger darf nicht vergessen, regelmäßig die Insulinabgabe an seiner Pumpe entsprechend dem aktuellen Bedarf einzustellen. Dazu muss er den Blutzucker messen und die Werte dokumentieren, sei es im handschriftlichen Tagebuch oder mit Hilfe der entsprechenden Insulinpumpen-Software." Auch eine gute Hygiene ist notwendig: Sonst kann sich die Stelle am Bauch, an der die Nadel der Pumpe unter die Haut geht, entzünden. Bevor Krankenkassen einer Kostenübernahme für Pumpe zustimmen, müssen Antragsteller ein Tagebuch vorlegen, das die geeignete Insulintherapie über mehrere Monate mit vier Messungen täglich belegt.

zuletzt bearbeitet: 03.09.2015 nach oben

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