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Gesundheitssysteme brauchen Trendwende zur Prävention

EU-Parlamentarier fordert mutige Zukunftsvision auch im Gesundheitsbereich

Gesundheitssysteme müssen vom kostspieligen ineffektiven Ansatz abkommen, sich mit großem Aufwand vor allem um späte Erkrankungs-Phasen zu kümmern, und sich stattdessen mehr auf ergebnisorientierte, kosteneffektive Präventionsmaßnahmen und frühe Interventionsstrategien konzentrieren, sagte der Slowenische Europa-Parlamentarier Alojz Peterle beim European Health Forum Gastein. Hier sei eine klare Trendwende erforderlich, denn Gesundheitsförderung und Prävention seien Schlüsselfaktoren für die langfristige Nachhaltigkeit der Gesundheitssysteme.

Bad Hofgastein, 1. Oktober 2014 ? "Mit den letzten Europawahlen haben die europäischen Institutionen eine klare Botschaft erhalten: Die EU muss die Belange und Erwartungen der Bürger/-innen stärker ansprechen", sagte Dr. Alojz Peterle, Mitglied des Europaparlaments (MEP, Slowenien) heute bei der Eröffnung des 17. European Health Forum Gastein (EHFG). "Wir brauchen eine starke Führung und eine mutige Zukunftsvision, um europäische Bürger/-innen stärker in die Entscheidungsprozesse der EU einzubinden, und um die europäische Politik wieder mit der Bevölkerung zusammenzubringen."

Dieser Ansatz sei, so Dr. Peterle, im Gesundheitsbereich von besonderer Bedeutung. "Die Gesundheit ist einer der wichtigsten Werte im Leben der Menschen und ein essentieller Bestandteil des wirtschaftlichen und sozialen Erfolgs", sagte er. "Besorgniserregende Gesundheitstrends, vor allem die ansteigenden Raten von Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Adipositas bedeuten, dass dieser Wert trotz aller therapeutischen Fortschritte zunehmend bedroht ist. Zusätzlich haben Sparmaßnahmen wie Leistungskürzungen im Sozial- und Arbeitslosenbereich ihren Tribut gefordert: von Menschen, ihrer Gesundheit und ihrem Vertrauen in politische Vorgänge."

Gesundheitssysteme müssen von ihren derzeitigen kostspieligen, ineffizienten und späten Reaktionen auf Krankheiten abkommen und sich stattdessen mehr auf ergebnisbasierte, kosteneffektive Präventionsmaßnahmen und frühzeitige Interventionsstrategien konzentrieren, betonte Dr. Peterle, Präsident der "MEPs Against Cancer"-Gruppe (MAC) und Co-Chair der Arbeitsgruppe für Gesundheit des Europäischen Parlaments. "Angesichts einer rasch alternden Bevölkerung und der steigenden Inzidenz von Lebensstil-Erkrankungen wie Krebs, Diabetes und Herzkrankheiten haben Verhaltensinterventionen eine hohe Priorität für Gesundheitssysteme."

Gesundheitsförderung und Prävention seien Schlüsselfaktoren für die langfristige Nachhaltigkeit der Gesundheitssysteme und auch der richtige Weg hin zu einer gesünderen Gesellschaft, betonte Dr. Peterle. "Gesundheitsförderung sollte positiv verstanden werden, als Möglichkeit, den Anstieg von Erkrankungszahlen zu verringern. Auf lange Sicht gesehen ist die Prävention die kosteneffektivste Maßnahme zur Verbesserung der Gesundheit in Europa."

"Electing Health - The Europe We Want" ist das Motto des diesjährigen EHFG. Rund 600 Teilnehmer/-innen aus mehr als 50 Ländern nutzen Europas wichtigste gesundheitspolitische Konferenz in Bad Hofgastein zum Meinungsaustausch über zentrale Fragen europäischer Gesundheitssysteme. Die zukünftige Richtung der europäischen Gesundheitspolitik ist das Schwerpunktthema des Kongresses.

Diese Pressemitteilung wurde über den - idw - versandt.

zuletzt bearbeitet: 01.10.2014 nach oben

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