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Diabetes betrifft immer mehr Kinder und Jugendliche

Pressemitteilung: CJD Berchtesgaden

Marens Gefühl für Zucker

In Deutschland beträgt die jährliche Zuwachsrate für Diabetes Typ 1 rund 3,5 Prozent. "Das ist Besorgnis erregend viel", bestätigt Dr. Burkhild Knauth Diabetes-Fachärztin in einem Rehabilitationszentrum für chronisch kranke Kinder und Jugendliche in Berchtesgaden: "Der Bedarf an Betreuungsangeboten für Jugendliche wie Maren nimmt ständig zu." Mit sieben Jahren hörte Marens Kindheit auf normal zu sein. Die Ärzte diagnostizierten bei ihr Diabetes. Von da an wurde alles anders.

"Ich musste immer Blutzucker messen und wissen wie viel Insulin ich spritze", erzählt die aufgeschlossene Jugendliche. In Schulungen lernte Maren damals alles Notwendige, und ihre Mutter passte auf, dass die Siebenjährige alles richtig machte. Zunächst klappte das Diabetesmanagement ganz gut, bis ein Schicksalsschlag in der Familie Maren aus der Bahn warf. "Von da ging es nur noch bergab", erinnert sich Maren.

"Mir wurde alles egal. Ich habe nicht mehr richtig gemessen und bekam immer mal wieder Ketoazidosen, also lebensgefährlichen Überzucker." Maren rutschte auch häufiger in Unterzucker, teilweise so stark, dass sie Krämpfe bekam und bewusstlos wurde. Einmal fiel sie sogar ins Koma. Eine Rehabilitation brachte nur kurzzeitige Besserung. Als sie wieder einmal notfallmäßig im Krankenhaus landete empfehlen die Ärzte eine medizinisch-schulische Rehabilitation.

Im Sommer 2010 schaffte Maren die Wende. Sie kam in das Rehabilitationszentrum des Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschlands in Berchtesgaden. Dort wurde sie medizinisch, pädagogisch, psychologisch und schulisch betreut. Nach und nach verbesserte sich ihr HbA1c-Wert von 12 auf 7 Prozent. Dieses sogenannte Blutzuckergedächtnis ist ein wichtiges Maß dafür, wie gut ein Diabetiker seinen Blutzuckerhaushalt unter Kontrolle hat.

Marens Bilanz der letzten Jahre ist rundum positiv: Sie hat gelernt, ihren Blutzucker selbstständig unter Kontrolle zu halten, sie schaffte an den Schulen des CJD in Berchtesgaden den Mittleren Schulabschluss, und inzwischen strebt sie auf der Fachoberschule des CJD ihre Fachhochschulreife an. Ihr Tipp für Jugendliche mit Diabetes: "Es hat keinen Zweck, die Krankheit zu ignorieren. Man muss sich ihr stellen und sich klar machen, dass man selbst verantwortlich ist für seine Gesundheit".

zuletzt bearbeitet: 22.11.2013 nach oben

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