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DDB: Selbsthilfe und Patientenvertretung

Diabetiker sollten Mitglied im Deutschen Diabetiker Bund bleiben

Dieter Möhler, Bundesvorsitzender des Deutschen Diabetiker Bundes Die Organisation diabetesDE hat im Rahmen des Diabetes Kongresses 2012, der Mitte Mai in Stuttgart stattfand, die Neugründung einer selbstständigen bundesweiten Organisation für diabetesbetroffene Menschen, "Deutsche Diabetes-Hilfe - Menschen mit Diabetes e. V.", unter dem Dach von diabetesDE beschlossen.

Diese Neugründung wurde durch die Austritte von drei Landesverbänden - Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bremen - aus dem Deutschen Diabetiker Bund (DDB) möglich. Der DDB-Bundesverband bedauert deren Weggang - insbesondere nach der jahrzehntelangen, engen und konstruktiven Zusammenarbeit für die Belange der Menschen mit Diabetes.

Deutscher Diabetiker Bund: Die Selbsthilfeorganisation für Diabetiker

Der Deutsche Diabetiker Bund ist auch weiterhin die Selbsthilfeorganisation für Menschen mit Diabetes, betont der DDB-Bundesvorsitzende Dieter Möhler. Denn aufgrund seiner Selbsthilfestruktur ist der DDB, anders als die neue Organisation in diabetesDE, zu einer Patientenvertretung auf gesundheitspolitischer Ebene berechtigt. Im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)  kämpft der Deutsche Diabetiker Bund seit vielen Jahren für die Rechte der Patienten, wie für den Erhalt der Erstattungsfähigkeit von Blutzuckerteststreifen - oder jüngst für die Kostenübernahme der kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) durch die Kassen. Doch die entscheidenden Beschlüsse, die den Diabetesbereich bislang stark betroffen haben, fasst der G-BA mit den Stimmen der Ärzte, Kassen und Krankenhäuser. "Wir wollen eine wirkliche Mitbestimmung und werden uns weiter für ein Stimmrecht im G-BA stark machen. Bislang dürfen die Patientenvertreter nur mitreden", sagt Möhler. "Mit unseren Rechten als eigenständige und starke Selbsthilfeorganisation können wir hier noch viel mehr erreichen."

Vielfältige Angebote für Menschen mit Diabetes

Der DDB setzt sich nicht nur auf gesundheitspolitischer Ebene aktiv für alle Menschen mit Diabetes ein, sondern bietet auch wertvolle Dienstleistungen an, wie das DDB-Rechtsberatungsnetz. Das Netzwerk aus kompetenten Juristen übernimmt eine anfängliche juristische Beratung der im DDB organisierten Diabetiker. Die beteiligten Rechtsanwälte, die aufgrund ihrer hohen Spezialisierung über eine besondere juristische und medizinische Kompetenz verfügen, geben Hilfe, Beratung und Unterstützung.

Als kompetenter Dienstleister seiner Mitglieder ist der DDB auch Partner des Versicherungsdienstes für Blinde und Sehbehinderte. Der VDBS berät DDB-Mitglieder exklusiv beim Abschluss von Versicherungen und entwickelt dazu spezielle Angebote.

Bleiben Sie DDB-Mitglied!

"Wenn Sie weiterhin als Mitglied im DDB organisiert bleiben, können Sie die vielfältigen Angebote des Deutschen Diabetiker Bundes wie Rechts- und Versicherungsberatung sowie die Patientenvertretung auf gesundheitspolitischer Ebene nutzen", so Möhler.

Hinsichtlich der Neugründung der Organisation für diabetesbetroffene Menschen hebt der DDB-Bundesvorsitzende hervor, dass es zwischen DDB und diabetesDE in den vergangenen Jahren immer wieder Annährungsgespräche gab. "Mit der 'Meininger Erklärung' vom Januar 2010 bestand die berechtigte Hoffnung, dass sich das Verhältnis zwischen DDB und diabetesDE klärt und die Kräfte zugunsten der Betroffenen gebündelt werden können, um deren Interessen gegenüber Politik und Gesellschaft sachgerecht wahrnehmen zu können", erklärt Rechtsanwalt Möhler. Als Vorbild galt das englische Zweikammermodell mit einer Kammer aus Diabetesfachleuten (DDG und VDBD) und einer Kammer für Betroffene und Interessierte (DDB und gegebenenfalls andere). "Es ist wichtig, dass diese Bereiche rechtlich strikt getrennt sind. Dazu war diabetesDE aber nicht bereit."

Die Neugründung ist daher keine reine Patientenorganisation und kann somit auch keine Patientenvertreter in den G-BA entsenden, um dort die Interessen der Diabetiker politisch zu vertreten. Mit der neuen Organisation hat sich zudem die Konkurrenzsituation im Bereich der Patientenselbsthilfe verschärft, kritisiert der DDB-Bundesvorsitzende. "Wir brauchen eine schlagkräftige Selbsthilfe und keine Zersplitterung."

Die neue Situation biete aber auch neue Chancen: "Der Deutsche Diabetiker Bund wird als reine Selbsthilfeorganisation die starke Interessenvertretung sein, die den medizinischen Fortschritt im Auge hat und sich in Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Fachgesellschaften ausschließlich dem Wohl der Patienten widmet." Hier unterstreicht er die fachlich gute Arbeit, die von den Diabetologen in Deutschland geleistet wird, und das große Interesse des DDB, Netzwerke mit Diabetesexperten zu bilden. So hat der Deutsche Diabetiker Bund im November 2011 einen Kooperationsvertrag mit dem BVKD unterzeichnet. Der BVKD (Bundesverband Klinischer Diabetes-Einrichtungen) ist der Interessenverband diabetologisch qualifizierter Kliniken.

"Bleiben Sie DDB-Mitglied und unterstützen Sie die wichtige Arbeit der größten Interessenvertretung für Diabetiker", sagt Dieter Möhler. Auch in den drei DDB-Ländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bremen wird sich der Deutsche Diabetiker Bund weiterhin für Diabetespatienten und deren Angehörige einsetzen. Dort werden ab Juli 2012 neue Landesbeauftragte ihre Tätigkeit aufnehmen, die eng am Patienten orientiert ist, so Möhler.

Wenn Sie dazu Fragen haben, hilft Ihnen die DDB-Geschäftsstelle in Kassel gerne weiter (Tel.: 0561-7034770, Fax: 0561-7034771, E-Mail: info@diabetikerbund.de).

Bildunterschrift: DDB Bundesvorsitzender Dieter Möhler
Bildquelle: Diabetes-Portal DiabSite

zuletzt bearbeitet: 01.06.2012 nach oben

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