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Diabetische Nephropathie - zu spät diagnostiziert und oft unterschätzt

Weltnierentag am 10. März 2011

diabetesDE rät zu regelmäßiger Nierenkontrolle

In Deutschland bilden Menschen mit Diabetes die größte Gruppe dialysepflichtiger Patienten. Gegenwärtig sind etwa 20.000 Diabetiker davon betroffen. Bis zu 25 Prozent von ihnen sterben jährlich an der Dialyse. Sie haben damit eine schlechtere Prognose als Dialyse-Patienten ohne Diabetes. Darauf macht diabetesDE anlässlich des Weltnierentags am 10. März 2011 aufmerksam. Er steht dieses Jahr unter dem Motto: "Nierenschutz ist Herzenssache". Wie Menschen mit Diabetes Nierenerkrankungen rechtzeitig erkennen und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, erklärt Professor Dr. med. Christoph Hasslacher im nächsten diabetesDE-Experten-Chat. Fragen können ab sofort gestellt werden.

Nierenerkrankungen sind nach Amputationen die zweithäufigste Komplikation bei Diabetes: Etwa 30 bis 40 Prozent aller Diabetiker entwickeln nach einer Krankheitsdauer von 15 bis 20 Jahren eine sogenannte diabetische Nephropathie. Dadurch steigt auch ihr Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen. Das Tückische: Nierenerkrankungen verlaufen zunächst unbemerkt und werden dadurch oft erst spät erkannt.

Zu einer diabetischen Nephropathie kommt es, wenn ein zu hoher Zuckergehalt im Blut und hoher Blutdruck die kleinsten Blutgefäße in den Nieren schädigen. Die ersten Auswirkungen zeigen sich darin, dass die Nieren nicht mehr richtig filtern und Eiweiß im Urin auftritt. Bereits viele Jahre bevor schwere Schäden sichtbar werden, weisen geringe Mengen von Albumin - einem speziellen Eiweiß im Urin - auf das kommende Risiko hin. Zur Früherkennung sollten Diabetiker mindestens einmal im Jahr ihren Urin auf seinen Albumingehalt hin untersuchen lassen.

Um einem Nierenschaden vorzubeugen, sollten Diabetiker möglichst gute Blutzucker-, Blutfett- und Blutdruckwerte anstreben. Als Zielwert für den Blutdruck gilt 130/80 mmHg. Außerdem sollten Menschen mit Diabetes bei ihrer Ernährung darauf achten, nicht mehr Kochsalz und Eiweiß aufzunehmen als von ihrem Arzt empfohlen. Auch Rauchen fördert die Entstehung und das Fortschreiten von Nierenerkrankungen. Treten Nierenschäden auf, muss ein darauf spezialisierter Facharzt sie frühzeitig behandeln: Dies verzögert den Verlauf der Erkrankung bis zur Dialyse und verringert die Sterblichkeit.

Professor Dr. med. Christoph Hasslacher vom St. Josefskrankenhaus Heidelberg beantwortet im nächsten diabetesDE-Experten-Chat zum Thema "Diabetes geht an die Nieren - Ein Leben mit Dialyse muss nicht sein" am 17. März 2011 von 17 bis 19 Uhr im diabetesDE-Experten-Chat Fragen rund um Vorbeugung, Behandlungsmöglichkeiten und Auswirkungen von Nierenerkrankungen.

zuletzt bearbeitet: 09.03.2011 nach oben

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