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Biobanken

Ein Schatz, der in Splittern vergraben ist

TMF, Fraunhofer IBMT und sechs Biobankpartner legen den Grundstein für die zentrale Deutsche Biobanken-Infrastruktur

Humanbiobanken sind ein Schatz für die medizinische Forschung. Obwohl überwiegend mit öffentlichen Mitteln aufgebaut, waren sie bisher für externe Forscher nur sehr eingeschränkt zugänglich. Dies wird sich ab 22. November 2010 ändern, wenn die ersten sechs deutschen Biobanken in einer "Abstimmungskonferenz" in Berlin ihre Zusammenarbeit beim Aufbau des "Projektportals im Deutschen Biobanken-Register" beginnen und gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) und der TMF - Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. den Grundstein für eine zentrale deutsche Biobanken-Infrastruktur legen.

Das Projektportal wird vom BMBF gefördert und soll mittelfristig alle großen Biobanken für externe Forschungsprojekte erschließen, die im Deutschen Biobanken-Register der TMF registriert sind (www.biobanken.de).

Die folgenden Biobanken beteiligen sich als erste am Aufbau des Projektportals:

Name der Biobank (Focus, Hochschulstandort)

Die sechs Biobanken enthalten jeweils Zehntausende Proben und Datensätze von Patienten mit neuropsychiatrischen Erkrankungen, HIV/AIDS, Herzinsuffizienz, Diabetes und Sepsis sowie über 4.000 Probanden und ein Vielfaches an Proben der epidemiologischen Gesundheitsstudie "Study of Health in Pomerania" (SHIP). Dazu die Projektleiterin Dr. Christina Schröder: "Wir werden die Infrastruktur schaffen, die allen Forschern die sehr unterschiedlichen deutschen Humanbiobanken über das Internet und eine zentrale Datenbank zugänglich macht: Krankheitsspezifische und populationsgenetische wie die zuvor genannten, aber auch klinische Biobanken, wie sie schon seit 2006 über CRIP zusammen arbeiten".

Infrastrukturen wie das neue Projektportal der TMF und CRIP sind Katalysatoren für die medizinische Forschung: Die für ein Projekt erforderlichen Proben und Daten sind Wissenschaftlern wesentlich schneller zugänglich als bisher. Das in den Biobanken vorhandene oder anfallende Material wird besser genutzt, damit Ergebnisse aus der Grundlagenforschung schneller beim Patienten ankommen. Die Infrastruktur bietet eine ethisch und rechtlich sichere Basis für den Umgang mit den Proben und Daten der Patienten. Dafür haben TMF und Fraunhofer IBMT jahrelange Vorarbeiten geleistet, vom "Generischen Datenschutzkonzept" der TMF bis hin zum "CRIP Privacy Regime" des IBMT. CRIP und das neue Projektportal verarbeiten ausschließlich anonymisierte Daten.

"Die TMF und das Fraunhofer IBMT mit dem CRIP-Know-how bieten uns in Deutschland eine hervorragende Basis, die bei uns vorhandenen wertvollen Biobank-Ressourcen öffentlich zugänglich zu machen, ohne die Vertraulichkeit unserer Patienten oder unserer wissenschaftlichen Arbeit zu gefährden" begründet Prof. Norbert Brockmeyer (Kompetenznetz HIV/AIDS; TMF-Vorstand) das Vertrauen der Wissenschaftler in die neue Infrastruktur.

Über die TMF

Die TMF ? Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. ist die Dachorganisation für die medizinische Verbundforschung in Deutschland. Sie stellt ihre Lösungen ? von Gutachten über generische Konzepte und IT-Anwendungen bis hin zu Schulungs- und Beratungsangeboten der Arbeitsgruppen ? öffentlich und gemeinfrei zur Verfügung. Mit Förderung des BMBF baut die TMF derzeit auch das Deutsche Biobanken-Register auf.

Über das Fraunhofer IBMT

Das Fraunhofer IBMT ist als international führender Technologieentwickler zur Kryokonservierung biologischer Materialien und zum Aufbau großer Kryobanken Partner und Dienstleister zahlreicher Biobanken, darunter auch CRIP-Partner. Management und IT-Expertise der CRIP sind seit 2007 mit der Gruppe "Biodatenbanken" am Fraunhofer IBMT angesiedelt.

Über CRIP

Die "Central Research Infrastructure for molecular Pathology" (kurz: CRIP) ist die zentrale Infrastruktur für molekularpathologische Forschung und macht die Biobanken der Partner auf einmal für Forschungsprojekte zugänglich. CRIP Partner sind bisher: Charité Universitätsmedizin Berlin (Campus Benjamin Franklin und Campus Mitte), Klinikum rechts der Isar / TU München, Medizinische Universität Graz und Universitätsklinikum Erlangen.

Diese Pressemitteilung wurde über den - idw - versandt.

zuletzt bearbeitet: 19.11.2010 nach oben

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