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Erfolgreiche Forschung für Gesundheit und Umwelt

Bessere Gesundheit und Milliardeneinsparungen im amerikanischen Gesundheitswesen dank internationaler Forschungskooperation des Helmholtz Zentrums München mit der amerikanischen Umweltbehörde EPA

Maßnahmen zur Verminderung der Feinstaubbelastung sparen im amerikanischen Gesundheitswesen jährlich mindestens 60 Milliarden Dollar. Dies beweist eine 2007 vom Weißen Haus durchgeführte Studie, deren Ergebnisse jetzt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Wissenschaftliche Grundlagen für die in den 1990er Jahren verabschiedeten Regulierungsmaßnahmen hatten unter anderen die amerikanische Umweltbehörde EPA und das Helmholtz Zentrum München gemeinsam erarbeitet. Die beiden nationalen Forschungseinrichtungen für Gesundheit und Umwelt begehen heute in einem Festakt ihre zehnjährige Kooperation.

Das Büro für Management und Budget des Weißen Hauses hat in einer internen Studie von 2007 berechnet, dass Krankenhauseinweisungen und Fehltage an Arbeitsplatz und Schule seit Einführung der Luftreinhaltemaßnahmen drastisch zurückgegangen sind. Zugleich hat sich die Lebenserwartung der amerikanischen Bevölkerung erhöht. Zwischen 1996 und 2006 ergaben sich laut Studie Einsparungen von mindestens 60 Milliarden Dollar für das amerikanische Gesundheitswesen. Ein Großteil dieser Einsparungen ist auf den Rückgang von Feinstaub zurückzuführen, also von feinen und ultrafeinen Partikeln in der Außenluft.

Mit ihren gemeinsamen Forschungsergebnissen zur Wirkung dieser Partikel haben die amerikanische Umweltbehörde EPA (Environmental Protection Agency) und das Helmholtz Zentrum München die Grundlage für Luftreinhaltemaßnahmen geschaffen. Die Forschungskooperation hat also einen direkten Beitrag für die Gesundheit der amerikanischen Bevölkerung geleistet.

Prof. Günther Wess, wissenschaftlich-technischer Geschäftsführer des Helmholtz Zentrums München, sagte dazu auf dem internationalen Festakt zur zehnjährigen Kooperation in München: "Globale Herausforderungen können nur durch starke Partnerschaften in der Forschung erfolgreich gemeistert werden. Das Helmholtz Zentrum München baut seine internationalen Kooperationen weiter aus und wird in Zukunft noch enger mit der EPA zusammenarbeiten."

Seit zehn Jahren kooperiert das Helmholtz Zentrum München mit der amerikanischen Umweltbehörde EPA (Environmental Protection Agency). Die beiden langjährigen Koordinatoren dieser Zusammenarbeit, Prof. Hillel S. Koren, damaliger Direktor der Human Studies Division der EPA, und Prof. Erich Wichmann, Direktor des Instituts für Epidemiologie des Helmholtz Zentrums München, bezeichnen die gemeinsamen Forschungsarbeiten als Erfolgsstory: "Hier entstand eine ideale Verbindung aus Know How und Kompetenz, mit der wir in den nächsten Jahren viele drängende Fragen, auch in der amerikanischen Gesundheitsforschung, beantworten werden."

Die beiden Forschungspartner hatten bereits lange vor Abschluss des offiziellen Kooperationsvertrages im Jahre 1998 Berührungspunkte auf wissenschaftlicher Ebene. Zunächst griffen die Wissenschaftler die Wirkung feiner und ultrafeiner Partikel sowie die Entstehung von Asthma bzw. allergischen Erkrankungen auf. "Später haben wir einen weiteren Schwerpunkt auf synthetische Nanopartikel gesetzt", erinnert sich Prof. Wolfgang Kreyling, Koordinator der Nanoforschung am Helmholtz Zentrum München und einer der Gründungsväter der US-deutschen Kollaboration.

Aktuell arbeiten die Prof. Annette Peters, Epidemiologin am Helmholtz Zentrum München und Prof. Robert Devlin an einer ersten Studie zu Kurzzeitwirkungen des Feinstaubs auf die Herzfunktion bei Diabetikern. Über bisherige Erkenntnisse hinaus zeigt die jüngste Untersuchung, dass sich Feinstaub keineswegs nur auf Atemwege sondern auch andere Organe wie das Herz auswirkt. "Gerade bei Diabetikern kann dies weit reichende Konsequenzen haben", so Annette Peters.

Ein weiteres Beispiel für die Früchte der gemeinsamen Forschung ist die Erkenntnis, dass metallhaltiger Feinstaub Allergien auslösen kann. Diesen aus einer großen Bevölkerungsstudie in Ostdeutschland gezogenen Befund des Helmholtz Zentrums München konnte die EPA durch toxikologische Untersuchungen des Feinstaubs bestätigen.

Das Thema Nanopartikel verfolgen die Wissenschaftler in Zukunft noch entschlossener: Dafür werden sie nun noch einen dritten starken Partner, die Universität Rochester, New York, ins Boot holen.

zuletzt bearbeitet: 05.10.2009 nach oben

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