Das unabhängige Diabetes-Portal DiabSite

Home > Aktuelles > Diabetes-Nachrichten > Archive > 2009 > 090307

Bundesgesundheitsministerin Schmidt warnt zum Auftakt der "Diabetes 2009":

Gesundheit nicht durch fehlendes Wissen riskieren

Durch fehlendes Wissen über die Ursachen und Risikofaktoren eines Diabetes vertun viele Menschen wichtige Chancen für eine wirksame Prävention. Dies erklärte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt am Freitag, 6. März, in einem Grußwort anlässlich der Eröffnung der "Diabetes 2009 - informieren, denken, handeln" in Münster, Messe und Congress Centrum Halle Münsterland.

Die Ministerin unterstützt ausdrücklich den Ansatz der Messe mit zweitägigem Fachkongress und einem Patiententag für alle Gesundheitsinteressierten am Sonntag, 8. März: Sie lobte das "breite inhaltliches Angebot zu Prävention, Diagnostik und Behandlung". Zudem leiste der Patiententag einen wichtigen Beitrag zu Information und Aufklärung. "Im Kampf gegen Diabetes kommt der Forschung eine Schlüsselrolle zu", unterstrich Ulla Schmidt. Ihr Ministerium fördere daher gemeinsam mit dem Land unter anderem das Leibniz-Institut für Arterioskleroseforschung an der Universität Münster.

Der Stand der Forschung steht im Mittelpunkt des zweitägigen Fachkongresses, auf dem "die klinische Diabetologie in einem ganzheitlichen Ansatz präsentiert wird", betonten zum Auftakt die wissenschaftlichen Leiter Prof. Dr. Dr. Diethelm Tschöpe aus Bad Oeynhausen und Prof. Dr. Hans-Uwe Janka aus Bremen. Zentrale Themen seien die Versorgung der Diabetiker mit modernen Medikamenten, medizinischen und technischen Neuerungen sowie Hilfestellungen für den Alltag - ein Konzept, das unterschiedliche Zielgruppen wie Ärzte, Apotheker und Diabetesberater anspricht und eine wachsende Zahl von Ausstellern anzieht. Mehr als 100 Firmen, Stiftungen und Verbände präsentieren sich diesmal auf der Messe.

Trotz medizinischer Fortschritte: Der Patient selbst ist gefordert, sich umfassend zu informieren. "Diabetes ist eine Erkrankung, bei der Betroffene überwiegend eigenverantwortlich die Therapieführung übernehmen müssen", unterstrich Martin Hadder, NRW-Landesvorsitzender des Deutschen Diabetiker Bundes (DDB) aus Raesfeld. Dabei kann er nicht nur auf seinen Arzt, sondern künftig noch stärker auf den Apotheker zählen. Lars-Hendrik Wassenaar von der Assmann-Stiftung für Prävention aus Münster präsentierte das neue Projekt "Deutschland sorgt vor - PROCAM-Tests in der Apotheke". Mit diesen Tests lässt sich das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls bestimmen, zwei der häufigsten Folgen eines Diabetes. Mit Hilfe von 2.000 Apotheken sollen allein in diesem Jahr drei Millionen Menschen mit den Gesundheitstests erreicht werden.

Fortschritte macht die Behandlung junger Diabetiker. "Typ-1-Diabetes ist bei Kindern und Jugendlichen die häufigste Stoffwechselerkrankung", erklärte Dr. Ralph Ziegler, Vorsitzender der Stiftung "Das zuckerkranke Kind". Die Belastung für die ganze Familie sei groß, doch die moderne Diabetestherapie biete viele Hilfen: Dazu zählte er Blutzuckermessgeräte mit Datenspeicher und software-gestütztem Datenmanagement, die die Interpretation der Blutzuckerwerte erleichtern.

Auch an der Gesundheitspolitik kommt der Fachkongress nicht vorbei. Gesundheitsökonom Prof. Alfred Runde, Vorstandsmitglied der "Internationale Prävention Organisation (IPO)", beleuchtete, ob und wie Versicherte und Patienten von neuen Versorgungs- und Organisationsmodellen wie den Gesundheitszentren profitieren. "Die neuen Hausarztverträge der AOK in Baden-Württemberg und Bayern scheinen beispielsweise geeignet, die Versorgungssituation von chronisch Erkrankten zu verbessern", erklärte er.

zuletzt bearbeitet: 07.03.2009 nach oben

Unterstützer der DiabSite:

Birgit Ruben

Birgit Ruben

Weitere Angebote:

Spendenaufruf Ukraine

Hilfeaufruf Ukraine

Diabetes-Portal DiabSite startet Spendenaufruf für Menschen in der Ukraine.