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Schaufensterkrankheit, Herzinfarkt und Schlaganfall:

Pressemitteilung: Sanofi

Diabetische Folgeerkrankungen werden unterschätzt

Heutzutage leiden fast 80 Prozent aller Diabetiker an den Spätfolgen der Erkrankungen. Die Betroffenen selbst unterschätzen häufig das persönliche Risiko für schwere diabetische Folgeerkrankungen wie Schaufensterkrankheit, Herzinfarkt und Schlaganfall. Dies zu ändern, ist ein Ziel der von sanofi-aventis und Partnern initiierten bundesweiten Aufklärungsaktion "Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7". Noch immer wissen viele Menschen mit Diabetes nicht, dass durch die dauerhafte Einstellung des Langzeitblutzuckerwertes HbA1c unter sieben Prozent schwere Spätfolgen reduziert werden können.

Diabetes: Sowohl Stoffwechsel- als auch Gefäßerkrankung

Das hohe Risiko für Folgeschäden entwickelt sich meist schon lange vor Vollmanifestation der Zuckerstoffwechselstörung und wird von den Diabetikern oft nicht bemerkt. Prof. Dr. Diehm, Karlsbad, auf der Auftaktpressekonferenz der Aufklärungsaktion: "Der Diabetes muss von Anfang an als eine Gefäßerkrankung mit allen dazu gehörigen Komplikationen betrachtet werden." Die zugrunde liegende Ursache für die Gefäßerkrankung und damit auch der meisten Herzinfarkte, Schlaganfälle und kardiovaskulär bedingter Todesfälle ist die Atherothrombose. Hier bildet sich ein Blutgerinnsel auf einer aufgebrochenen Ablagerung und verstopft die Arterie. Dies kann den Blutfluss in der Arterie weiter reduzieren oder vollständig blockieren und durch die gestörte Versorgung mit sauerstoffreichem Blut verschiedene Körperregionen schädigen. So entsteht ein Herzinfarkt, wenn die Atherothrombose eine Arterie verschließt, die den Herzmuskel mit Blut versorgt. Ein Schlaganfall tritt auf, wenn der Verschluss in einer Hirnarterie oder einer zum Gehirn führenden Arterie auftritt. Zu einer Peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit (auch PAVK oder Schaufensterkrankheit genannt) kommt es, wenn verengte Beinarterien zu einer eingeschränkten Durchblutung führen. Bei Patienten mit mehr als einem Risikofaktor besteht ein noch höheres Risiko für atherothrombotische Ereignisse. "Für Diabetiker mit PAVK und Bluthochdruck erhöht sich beispielsweise das Risiko für einen Schlaganfall um das 12fache", erläuterte Professor Diehm.

Langzeitblutzuckerwert im Griff: Folgeschäden reduzieren

Bei HbA1c-Werten über sieben Prozent ist der Blutzucker dauerhaft zu hoch, wodurch Blutgefäße und Nervenbahnen geschädigt werden. Diese Schädigungen entwickeln sich schleichend und bleiben meist lange Zeit unbemerkt. Langfristig führen die Schäden jedoch häufig zu schweren Spätfolgen. Die sogenannte CODE-2®-Studie zeigt das Ausmaß der Folgeerkrankungen für Menschen mit Diabetes: Alle 90 Minuten erblindet ein Mensch mit Diabetes mellitus in Deutschland, alle 60 Minuten wird ein Diabetiker dialysepflichtig, alle zwölf Minuten erleidet ein Patient einen Schlaganfall und alle 19 Minuten erfolgt eine Amputation. Zu einem Herzinfarkt kommt es alle 19 Minuten. Um all diese Folgeerkrankungen zu vermeiden, sollte der HbA1c-Wert immer unter sieben Prozent liegen. Die Ergebnisse einer der größten Untersuchungen (UKPDS) zur Therapie des Typ-2-Diabetes zeigen, dass jede Senkung des HbA1c-Wertes unter 7 Prozent das Risiko für Spätfolgen deutlich verringert.

Über "Gesünder unter 7" 2008

Bereits im vierten Jahr informiert die von sanofi-aventis und Partnern initiierte bundesweite Diabetes-Aufklärungsaktion "Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7" deutschlandweit zum Thema Diabetes. Inzwischen haben mehr als 250.000 Interessierte die Aktion besucht. Auftakt in diesem Jahr war Hamburg (3./4. April, Alstertal-Einkaufszentrum). Die nächsten Termine sind Wolfsburg (24./25. April, City-Galerie), Essen (29./30. Mai, Allee-Center), München (26./27. Juni, Olympia Einkaufszentrum), Dresden (18./19. September, Altmarkt-Galerie) und Berlin (23./24. Oktober, Potsdamer Platz Arkaden). Besucher können ihr persönliches Diabetes-Risiko testen - dazu gehören Messungen von Blutzucker, Blutdruck und Taillenumfang. Besonders wichtig: Für Diabetiker und Menschen mit einem hohen Diabetes-Risiko wird eine Langzeitblutzuckerwert-Messung angeboten. Ärzte und Diabetesberaterinnen der Region beantworten alle Fragen zum Thema und analysieren die Messergebnisse.

Zahlreiche Fachgesellschaften, Patientenorganisation, Krankenkassen und Medien unterstützen "Gesünder unter 7": Apotheken-Depesche, Ärzte Zeitung, Arbeitsgemeinschaft niedergelassener diabetologisch tätiger Ärzte e.V. (AND), BKK Deutschland, Bundesverband niedergelassener Diabetologen e.V. (BVND), Bundesverband der Diabetologen in Kliniken e.V. (BVDK), diabetes-world.net, DAK, Diabetes-Journal, Deutscher Diabetiker Bund (DDB), Omron, Stiftung "Der herzkranke Diabetiker", Internationale Gesellschaft für Prävention e.V. (IGP), Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe e.V. (VDBD), Progen, der Deutsche Tanzsportverband e.V. (DTV), die Koalition "Schau genauer hin", die Deutsche Liga zur Bekämpfung von Gefäßerkrankungen e.V.

Weitere Informationen zur Aktion finden Sie im Internet unter www.gesuender-unter-7.de.

Quellen:
UKPDS = United Kingdom Prospective Diabetes Study
CODE-2®-Studie = Cost of Diabetes in Europe Type 2

zuletzt bearbeitet: 18.04.2008 nach oben

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