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Weltdiabetestag 2006 am 14. November:

Pressemitteilung: Diabetes-Portal DiabSite

Aufklärung und Information sind an 364 Tagen im Jahr wichtig

Angesichts der welt- wie deutschlandweit stetig steigenden Zahl von Menschen mit Diabetes werden Information und Aufklärung immer wichtiger. Dieses Ziel verfolgt das unabhängige Diabetes-Portal DiabSite nun schon seit über sechs Jahren. Zum diesjährigen Weltdiabetestag unter dem Motto "Hilfe für jeden" und möglichen Defiziten in der Diabetikerversorgung führte DiabSite ein Exklusiv-Interview mit Prof. Dr. Standl, dem als Präsident der Deutschen Diabetes-Union die Durchführung der zentralen Hauptveranstaltung in Berlin obliegt.

Versorgungsnotstand in Deutschland? Was den meisten Deutschen in Anbetracht der Tatsache, dass doch hierzulande eine Krankenversicherungspflicht besteht, auf den ersten Blick absurd erscheint, ist für einige Bevölkerungsgruppen dennoch Realität. Auch in Deutschland werden längst nicht alle Diabetiker so versorgt, wie es medizinisch möglich und erforderlich wäre.

Dies betrifft, so Prof. Standl, vor allem ethnische Minderheiten und Migrantenpopulationen, die häufig in Parallelgesellschaften leben - wo sie aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse und kultureller Barrieren nur schwer erreicht werden können. Speziell türkische Frauen, so Standl weiter, "haben ein Riesenproblem".

Schwierigkeiten, in den Genuss einer medizinischen Versorgung nach dem neuesten Stand der Diabetologie zu kommen, haben jedoch auch sozial Benachteiligte wie etwa Hartz-IV-Empfänger oder die mehr als 300.000 Menschen, die inzwischen ohne den Schutz einer Krankenversicherung in Deutschland leben.

Nicht zuletzt den Fortschritten der Medizin ist es zu verdanken, dass immer mehr Menschen immer älter werden. Gleichzeitig ist es jedoch gerade die Gruppe der Über-60-Jährigen, die häufig sowohl besonders gefährdet sind, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, als auch sozial benachteiligt sind - zum Beispiel dann, wenn sie mit einer kleinen Rente auskommen müssen und sich so weder Zuzahlungen noch die so wichtige gesunde Ernährung leisten können. Sollte sich der gegenwärtige Trend fortsetzen und sollten nach den kurzwirksamen Insulinanaloga weitere Diabetikermedikamente und -hilfsmittel wie beispielsweise die Teststreifen für die Blutzuckerselbstkontrolle aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen herausgenommen werden, dann wird es diese Gruppe besonders hart treffen.

Im Rahmen des Mottos "Hilfe für jeden" stellt die am 14. November im Berliner Congress Centrum stattfindende bundesweite Hauptveranstaltung zum Weltdiabetestag 2006 diese und weitere Gruppen, die Gefahr laufen, durch das soziale Netz zu fallen, in den Mittelpunkt. Dennoch, so betont Standl ausdrücklich, "ist jeder eingeladen, der sich interessiert und über das Neueste auf dem Gebiet der Diabetologie informiert werden will."

DiabSite-Redakteurin Helga Uphoff warnt indes: "Es ist gut und richtig, dass einmal im Jahr in über 150 Ländern der Welt auf die Gefahren des Diabetes und die Bedürfnisse derer aufmerksam gemacht wird, die mit dem Diabetes leben müssen." "Aber", so Uphoff weiter, "Aufklärung und Information braucht es nicht nur an einem Tag im Jahr, sondern an allen 364 Tagen des Jahres." Nur so, betont sie, könne die breite Öffentlichkeit wie auch die Politik dazu gebracht werden, den Ernst der Lage zu erkennen und durch Präventionsmaßnahmen den Diabetes vielleicht in vielen Fällen verhindern.

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Autor: hu; zuletzt bearbeitet: 14.11.2006 nach oben

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