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Wundbehandlung mit Unterdruck für Diabetespatienten

Pressemitteilung: und Kinetic Concepts, Inc. (KCI)

Randomisierte kontrollierte Studie zeigt Wirksamkeit und Sicherheit von V.A.C.®-Therapie™ im Vergleich zu Standardbehandlungen bei Wundheilung in Zusammenhang mit diabetischen Fußamputationen

Im Rahmen einer kürzlich veröffentlichten Studie - The Lancet, Vol 366; 366: 12. November 2005 - haben Dr. David G. Armstrong und Lawrence A. Lavery untersucht, ob eine Wundbehandlung mit Unterdruck (NPWT - Negative Pressure Wound Therapy) den Anteil und die Rate der Wundheilung nach einer partiellen Fußamputation bei Diabetespatienten erhöht.

Zusammenfassung der Studienergebnisse:

Hintergrundinformationen zu Diabetes

Alle dreißig Sekunden kommt es weltweit zum Verlust einer unteren Gliedmaße aufgrund von Diabetes. 40% bis 70% aller Amputationen unterer Gliedmaßen sind auf Diabetes zurückzuführen, der Großteil der Amputationsfälle (etwa 85%) ist die Folge eines diabetischen Fußgeschwürs. Die Prävalenz der Amputation unterer Gliedmaßen liegt schätzungsweise bei 0,2% bis 4% bei allen Diabetespatienten [1] und man geht von einer Sterblichkeitsrate von 39% bis 80% [2] im Zeitraum von fünf Jahren nach einer diabetesbedingten Unterschenkelamputation aus. Mit guter Wundpflege können zwischen 49% und 85% aller Amputationen vermieden werden. Die Kosten einer diabetesbedingten Amputation werden auf 30.000-60.000 EUR geschätzt.

Studienübersicht

Laut dem Artikel wurde die Studie speziell zur Beurteilung der klinischen Wirksamkeit und Kosteneffizienz einer Behandlung von Amputationswunden des diabetischen Fußes mit der V.A.C.®-Therapie™ konzipiert. Es handelte sich dabei um eine multizentrische, randomisierte, kontrollierte Studie, an der 162 Patienten teilnahmen. Die beiden Behandlungsgruppen waren V.A.C.®-Therapie™ und hochentwickelte feuchte Wundheilung, die am häufigsten eingesetzten Verbände waren Hydrogel mit Mull, Hydrogele und Hydrokolloide. Daneben wurden auch Alginate und Schaumstoffe bei der Kontrollgruppe verwendet.

Im Vergleich zur Kontrollgruppe bewirkte die V.A.C.®-Therapie™ eine vollständige Wundversiegelung von 56% im Gegensatz zu 39% bei der feuchten Wundbehandlung. Vollständige Versiegelung wurde als 100%-ige Reepithelialisierung ohne Drainage definiert.

Die V.A.C.®-Therapie™ zeigte eine wesentlich schnellere Granulationsgewebebildung im Vergleich zur Kontrollgruppe, was zu einem höheren Anteil an geheilten Wunden mit schnellerem Heilprozess und einer potenziell geringeren Anzahl an Amputationen führte.

Quellen:
1. Muller IS, Foot ulceration and lower limb amputation in type-2-diabetic patients in Dutch primary health care, Diabetes Care, Vol 25, No 3, 2002.
2. Reiber GE, Epidemiology of foot ulcers and amputations in the diabetic foot, In: Bowker JH, Pfeifer MA, eds. The diabetic foot. St.Louis,MO: Mosby;2001 :13-32.

zuletzt bearbeitet: 24.11.2005 nach oben

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