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Diabetes und Sport: Motivieren lohnt sich!

Pressemitteilung: LifeScan Deutschland

LifeScan-Symposium zur 40. Jahrestagung der DDG

Körperliche Aktivität spielt eine entscheidende Rolle für die Erhaltung der Gesundheit sowohl bei Typ-1- als auch bei Typ-2-Diabetes. Weil Muskelarbeit den Blutzuckerwert sehr stark senken kann, gehört die Blutzuckerselbstkontrolle bei jeder sportlichen Aktivität dazu.

So kann sich der Patient effektiv vor Hypoglykämien schützen und die positiven Wirkungen von Bewegung optimal nutzen. Motivation für die Umstellung des Lebensstils liefert das DiSko-Projekt von Diabetologen und Diabetesberatern. Beim LifeScan Satelliten-Symposium "Bewegung und Sport bei Typ 1- und Typ-2-Diabetes: Nutzen, Risiken und Motivationsansätze" auf der 40. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft am 4. Mai in Berlin wurde die Bedeutung dieser Therapiesäule deutlich.

Bei adipösen Männern und Frauen mit eingeschränkter Glukosetoleranz kann durch eine gezielte Intensivierung der körperlichen Aktivität und Ernährungsumstellung die Manifestation des Typ-2-Diabetes um fast 60 % (DPP Research Group N Engl J Med (2002) 346: 393-403) reduziert werden. Auch bei bereits diabetischen Patienten beeinflusst gezielte körperliche Aktivität die metabolischen Störungen günstig und kann so Komplikationen wie Nephropathie, Retinopathie, Neuropathie und das kardiovaskuläre Risiko vermindern.

Dr. Bernd Kulzer, Bad Mergentheim, betont: "Therapeutische Strategien sollten sich aber nicht auf die Steigerung sportlicher Aktivität beschränken, sondern gleichermaßen versuchen, die Zeiten von absolutem Bewegungsmangel (Computer, Fernsehen, Autofahren etc.) zu reduzieren. Denn trotz der überzeugenden Argumente treiben nur etwa 30 Prozent der Menschen mit Typ-2-Diabetes Sport oder bewegen sich mehr als 60 Minuten pro Woche."

Ein Grund: Häufig fürchten Menschen mit Diabetes Stoffwechselentgleisungen und verzichten lieber gänzlich auf Sport. Folgende Tipps können helfen, Ängste abzubauen:

Wie Diabetiker zum Sport kommen: Das DiSko-Projekt

Um die positiven Effekte von Bewegung besser zu nutzen, müssen Menschen mit Diabetes aber zusätzlich aktiv von ihren Therapeuten motiviert werden. Das heißt: körperliche Aktivität sollte fester Bestandteil jeder Diabetesschulung werden. Zu diesem Zweck haben die Initiativgruppe Diabetes und Sport der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) und der Verband der Diabetesberatungs- und Schulungsberufe (VDBD) mit Unterstützung von LifeScan, Experte für Blutzuckermessgeräte, das DiSko-Projekt ins Leben gerufen. Prof. Martin Halle, München: "Im Projekt 'DiSko' wurde ein 90-minütiges Schulungsmodul entwickelt, in dem die Teilnehmer selbst messen, wie sich ein halbstündiger Spaziergang auf den Blutzuckerwert auswirkt. Das direkte Erleben motiviert zu mehr Bewegung. Derzeit evaluieren wir die Umsetzbarkeit, Akzeptanz und Effektivität dieses Moduls in einer 12-monatigen kontrollierten Studie, in die 100 Personen mit Typ-2-Diabetes aufgenommen sind."

Der Vorsitzende der Initiativgruppe Diabetes und Sport, Dr. Zimmer, Ingolstadt, ergänzt: "Ein besonderes Anliegen der Initiativgruppe, das sich auch im DiSko-Schulungsmodul niederschlägt, ist die praktische Umsetzung von Bewegungsangeboten für Patienten mit Typ-2-Diabetes. Die Gruppendynamik vermag festgefahrene Verhaltensmuster aufzuweichen und so einen Weg zu mehr Mobilität zu bahnen. Deshalb sollen noch während der Schulung Kontakte zu qualifizierten Bewegungsangeboten in der nächsten Umgebung der Teilnehmer geknüpft werden."

Das DiSko-Schulungsmodul kann in bestehende Schulungen integriert werden und ist seit April 2004 fester Bestandteil der Ausbildung zur Diabetesberaterin/-assistentin.

Wirkung von Sport auf den Blutzuckerspiegel

Mehr körperliche Aktivität fordert jedoch vor allem bei Insulinbehandlung vom Patienten, den eigenen Stoffwechsel genau zu beobachten. Dazu gehört insbesondere die richtige und situationsangepasste Blutzuckerselbstkontrolle. Denn überdurchschnittliche körperliche Anstrengungen können insbesondere bei insulinbehandelten Patienten das Blutglukose-Management stören: Hyper- oder Hypoglykämien sind möglich. Prof. Fischer, Karlsburg, ermutigt Therapeuten und Patienten: "Je mehr sich der Trainingszustand des Patienten verbessert, desto geringer ist der Insulinbedarf unter dem Einfluss der körperlichen Aktivität."

Besonders schnell und zuverlässig ist die Blutzuckerselbstmessung mit den Messgeräten OneTouch® Ultra® und OneTouch® UltraSmart® möglich: Die Messung dauert nur fünf Sekunden. Gerade für sportliche Diabetes-Patienten praktisch: OneTouch® UltraSmart® ermöglicht über die Bestimmung der Blutzuckerwerte hinaus zusätzlich die Eingabe von Details wie z.B. sportlicher Belastung. Beim Abruf der Informationen ist so der Effekt der sportlichen Aktivität auf den Glukosestoffwechsel direkt ersichtlich.

Ein gutes Beispiel für die sportliche Leistungsfähigkeit von Menschen mit Diabetes ist Dr. Christof Kazda, 39, Diabetologe, Typ-1-Diabetiker und Leistungssportler: Er nimmt in diesem Jahr zum dritten Mal am "Ironman Germany" teil: 3,9 km Schwimmen, 180 km Rad fahren und 42,2 km Laufen - einer der härtesten Ausdauer-Wettkämpfe der Welt. Kazda: "Die richtige und situationsangepasste Blutzuckerselbstkontrolle ist dabei die Basis für eine gute Blutzuckereinstellung. Ich messe gewöhnlich 5-mal am Tag und immer vor und nach dem Sport. Das ermöglicht es mir, meine Insulindosis anzupassen und die richtige Menge Kohlenhydrate zu essen. So halte ich meinen Blutzuckerspiegel im Zielbereich.

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zuletzt bearbeitet: 12.05.2005 nach oben

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