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Gesundheitswirtschaft fördern durch engere Verzahnung von Gesundheits-, Wirtschafts- und Forschungspolitik

Neue Dialogkultur mit allen Beteiligten der Gesundheitswirtschaft erforderlich

Um die Chancen der Gesundheitswirtschaft für Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum zu nutzen, muss der Gedankenaustausch der Politikressorts Gesundheit, Wirtschaft und Forschung intensiviert und eine neue Dialogkultur mit allen Beteiligten der Gesundheitswirtschaft etabliert werden. Das sagte der BVMed-Vorstandsvorsitzende Anton J. Schmidt auf der Mitgliederversammlung des Verbandes am 16. März 2005 in Berlin.

Alle Beteiligten müssten sich als Partner in einer neuen, modernen und dynamischen Gesundheitswirtschaft verstehen. Nur in einer gemeinsamen Kraftanstrengung seien die Chancen für die Branche und für Deutschland erfolgreich nutzbar, auch und gerade zum Wohl der Patienten.

Moderne Medizintechnologien könnten der Motor der Gesundheitswirtschaft sein. Die Gesundheitsversorgung stehe an der Schwelle zu einer medizintechnologischen Revolution, die auch ethische Fragen aufwerfe. Es müsse offen darüber diskutiert werden, wie auch künftig die Innovationen der Medizintechnologie allen Patienten zeitnah zur Verfügung gestellt werden können: "Dafür brauchen wir eine Neuorientierung des deutschen Gesundheitssystems hin zu einer modernen und innovativen Gesundheitswirtschaft. Wir brauchen mehr wettbewerbliche Elemente, mehr Wahlfreiheiten und mehr Eigenverantwortung der Versicherten sowie verbesserte Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung", so Schmidt.

Die deutsche Medizintechnologiebranche gehöre zur Weltspitze und hätte bei den unbestrittenen Wachstumschancen in einer zukunftsfähigen Gesundheitswirtschaft beste Ausgangsbedingungen. Derzeit verspüre man im Umfeld der Branche aber "eher Fesseln statt kreative Dynamik". Die rund 200 Industrie- und Handelsunternehmen, die im BVMed zusammengeschlossenen sind, haben im Jahr 2004 nur noch eine Umsatzsteigerung von rund 1,5 Prozent gemeldet. Gegenüber den Vorjahren ist dies eine deutlich schlechtere Entwicklung. 2003 lag das Umsatzwachstum bei 3,9 Prozent, 2002 bei 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. "Wir hinken damit deutlich hinter dem Weltmarktwachstum von 6 bis 7 Prozent hinterher", sagte der BVMed-Vorsitzende vor rund 120 Teilnehmern aus Politik, Industrie, Ärzteschaft, Kassen und Medien.

Der Appell des BVMed-Vorsitzenden: "Die Politik muss im Zusammenspiel der Gesundheits-, Wirtschafts- und Forschungsressorts mehr Anreize für Innovationen im deutschen Gesundheitssystem geben. Das ist machbar, wenn mehr Entbürokratisierung, Deregulierung und Liberalisierung der Gesundheitsmärkte erreicht werden. Wir brauchen Offenheit im Umgang, Transparenz in der Sache und mehr Entfaltungsmöglichkeiten für Innovationen."

Gastredner der BVMed-Mitgliederversammlung waren Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft, der zur "Verzahnung von Wirtschafts-, Sozial- und Bildungspolitik" sprach, sowie Professor Dr. med. Fritz Beske, Leiter des Fritz Beske Instituts für Gesundheits-System-Forschung in Kiel, der Perspektiven der Gesundheitspolitik aufzeigte und sich dafür aussprach, dass der GKV-Leistungskatalog festgeschrieben werden müsse.

zuletzt bearbeitet: 16.03.2005 nach oben

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