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Görner: Diabetes-Prävention ohne Umwege

Taten statt neuer Beiräte

Ministerin Görner hat begrüßt, dass sich nun auch die SPD-Fraktion im saarländischen Landtag mit Diabetes-Prävention beschäftige: "Für die Landesregierung ist dies seit langem ein Thema. Deshalb haben wir nicht nur die Kampagne 'Hauptsach GUDD gess' gestartet, die schon Kindern gesündere Essgewohnheiten vermitteln soll. Deshalb fördern wir Angebote für mehr Bewegung schon bei den Jüngsten. Deshalb haben wir gegenüber der Bundesregierung dafür gekämpft, dass die Krankenkassen gezielte Aktivitäten für gesundheitsbewussteres Verhalten nicht nur bei den eigenen Beitragszahlern, sondern auch in Schulen und Kindergärten finanzieren dürfen. Und wir haben uns dabei letztlich auch durchsetzen können: Deshalb kann endlich das von uns seit langem angeregte Projekt 'Praxisbüro Schule' durch die LAGS durchgeführt werden."

Görner verwies darauf, dass es mit Primärprävention allein nicht getan sei. Vielmehr müsse auch bei Menschen mit einem Diabetes dafür gesorgt werden, dass die menschlich und auch von der Kostenseite her dramatischen Folgeschäden wie Erblindungen, Amputationen, Nierenschäden, Schlaganfälle und Herzinfarkte vermieden würden. Weil dies durchaus möglich sei, müssten Patienten und Ärzte die Diabeteserkrankung schon in einem frühen Stadium sehr ernst nehmen und dürften sie keineswegs mit der Bemerkung "Das ist ja nur ein bisschen Alterszucker" abtun.

Die Landesregierung habe aus dieser Erkenntnis längst Konsequenzen gezogen: "Ausländische Erfolge bei der Vermeidung solcher Folgeschäden haben mich schon vor zwei Jahren veranlasst, die saarländische Ärzte, Krankenhäuser und Kassen für ein Projekt zu gewinnen, das diese Erkenntnisse auf das Saarland überträgt und sicherstellt, dass wir die gezielte Versorgung von Risikopatienten mit Diabetes verbessern. Nachdem jetzt endlich die Rahmenbedingungen für die Disease-Management-Programme klar sind, bin ich zuversichtlich, dass wir auch in diesem Feld endlich vorankommen werden. Wichtige Vorarbeiten dafür haben wir bereits mit der Förderung eines Modellversuchs in der Winterbergklinik geleistet."

Görner stellte fest, dass Erfolge in der Prävention nur zu erzielen seien, wenn möglichst nachhaltige und eindeutige Informationen an die Risikogruppen gegeben würden: "Deshalb ist es umso bedauerlicher, dass die Bundesregierung immer noch nicht meinem Vorschlag gefolgt ist, bundesweit eine einheitliche Informationskampagne zu entwickeln, die alle anderen Akteure dann übernehmen können. Stattdessen wird weiterhin Energie und Geld für die Gründung irgendwelcher Stiftungen verschwendet. Leider geht die SPD-Landtagsfraktion im Saarland mit ihrer Forderung nach einem Landesdiabetes-Beirat wieder denselben Irrweg - immer schön nach dem Motto: 'Wenn ich nicht mehr weiter weiß, gründ ich einen Arbeitskreis'. Das macht überhaupt keinen Sinn."

zuletzt bearbeitet: 08.01.2004 nach oben

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