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Früher Insulineinstieg verbessert Blutzuckerwerte

Pressemitteilung: Novo Nordisk A/S

Begleitende Diabetikerschulungen helfen bei der Umstellung

(Paris, im August 2003 - hhp) Wann sollten Typ-2-Diabetiker auf Insulin umgestellt werden? Wie kann dem Patienten der Einstieg erleichtert werden und welche praktischen Aspekte sind dabei zu berücksichtigen? Darüber diskutierten mehrere hundert Teilnehmer auf einem Novo Nordisk-Symposium anlässlich eines internationalen Fachkongresses für Diabetes-Beraterinnen in Paris.

Der Hintergrund: In der Praxis erfolgt die Einstellung auf Insulin in der Regel immer noch viel zu spät. Und das, obwohl eine große Studie[1] gezeigt hat: Je besser die Blutzuckereinstellung gelingt, desto geringer ist das Risiko für die gefürchteten diabetesbedingten Folgeerkrankungen. "Deswegen ist es auch nicht länger zu akzeptieren, dass bei Typ-2-Diabetes die Umstellung von Tabletten auf Insulin oft so lange herausgezögert wird, bis die ersten Symptome der Folgeerkrankungen auftreten", kritisierte Dr. Peter Mansell aus England, "obwohl wir wissen, dass mit Insulin eine bessere Blutzuckereinstellung möglich ist."

Für den Diabetiker ist die notwendige Umstellung auf eine Insulintherapie häufig mit Ängsten verbunden, die in der Regel auf Unwissenheit und falschen Informationen beruhen. "Wir nehmen den Patienten diese Unsicherheit, indem wir ihnen in Kleingruppen anhand von praktischen Übungen den richtigen Umgang mit Insulin zeigen", erklärte Mansell.

Von diesem System profitieren beide Seiten: Einerseits wird die Zeit des Trainers effektiv genutzt, indem er sich gleichzeitig um mehrere Patienten kümmern kann, andererseits haben die Teilnehmer die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen über ihre Probleme auszutauschen. "Wichtig ist, dass der Diabetiker durch selbständiges Üben lernt, Insulin zu injizieren und Insulineinheiten anzupassen", betonte Mansell.

Egal ob Blutzuckerselbstkontrolle, Injektionstechniken, die richtige Bemessung der Insulindosis oder die Wahl des passende Injektionsgeräts (zum Beispiel der Fertigpen FlexPen®) - alle Schulungsinhalte sollten stets so einfach wie möglich gehalten sein. "Keep it simple" heißt die Devise! Einen einfachen Einstieg in die Insulintherapie bei gleichzeitig guter Blutzuckereinstellung sei, auch nach Meinung von Nikkanen, mit einer zweimal täglichen Gabe eines Mischinsulins im Rahmen einer konventionellen Therapie besonders gut möglich. Mit modernen gentechnisch veränderten Mischinsulinen, sogenannten Mischinsulinanaloga[*], stehe heute eine Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung, die den Schritt in die Insulintherapie wesentlich erleichtere und gleichzeitig eine verbesserte Blutzuckereinstellung gewährleiste.

Mahlzeitenbezogene Insulintherapie (SIT) erleichtert Insulineinstieg bei jüngeren Typ-2-Diabetikern. Das Gros aller Ersteinstellungen auf Insulin erfolgt nach einer Diabetesdauer zwischen 10 bis 12 Jahren im fortgeschrittenen Lebensalter. Die aktuelle Entwicklung zeige aber, dass die Zahl jüngerer Typ-2-Diabetiker immer mehr ansteige, so Doris Hemmann, Diabetesberaterin aus Deutschland. "Die Diagnose stellt für diese Gruppe ein besonders einschneidendes Ereignis dar, weil sie ein aktives Arbeits- und Privatleben führen und an einen flexiblen Lebensstil gewöhnt sind. Herkömmliche Therapieregime fordern jedoch meistens die Einhaltung eines strikten Diät- und Bewegungsplans", betonte Hemmann.

"Damit sind Probleme beim Insulineinstieg vorprogrammiert." Eine Lösung biete jedoch die sogenannte supplementäre Insulintherapie (SIT), bei der zu den Mahlzeiten ein kurz und schnell wirksames Insulin[**] gespritzt werde. "Die Vorteile dieser Therapieform liegen auf der Hand: Es muss kein strenger Diätplan eingehalten werden, Kohlenhydratmenge sowie die Essenszeiten können frei gewählt werden, Zwischenmahlzeiten und Spritz-Ess-Abstand entfallen. Es ist weiterhin ein flexibles Leben möglich", fasste Hemmann zusammen.

* zum Beispiel biphasisches Insulin Aspart
** zum Beispiel kurz wirksames Insulin Aspart

Quelle

"Getting into control - the vital role of the nurse" Satelliten Symposium im Rahmen der 8th Annual FEND Conference (Federation of European Nurses in Diabetes), Paris, unterstützt von Novo Nordisk.

Literatur;

1. UKPDS Group. Intensive blood-glucose control with sulphonylureas or insulin compared with conventional treatment and risk of complications in patients with type 2 diabetes (UKPDS 33). Lancet 1998; 352: 837-853.

zuletzt bearbeitet: 09.10.2003 nach oben

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