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Ziel der Gesundheitsreform: 9,9 Milliarden Euro sparen

Pressemitteilung: Diabetes-Portal DiabSite

Das Zuzahlungssystem wird völlig umgebaut - zu Lasten von Patienten

Am Montag, dem 21. Juli 2003 haben sich Regierung und Opposition auf eine Gesundheitsreform geeinigt: Patienten und damit auch Diabetiker müssen tiefer in die Tasche greifen. Der Arztbesuch kostet demnächst 10 Euro pro Quartal, auch für Arzneimittel fallen maximal 10 Euro an. Zahnersatz ist ab 2005 Privatvergnügen, das Krankengeld zahlen künftig allein die Arbeitnehmer. So lauten die Schreckensbotschaften für die Patienten.

Allerdings gibt es auch Grenzen der Zumutbarkeit in Sachen Zuzahlung. Die liegen bei 2 Prozent des Bruttoeinkommens. Diabetiker aufgepasst: Für chronisch Kranke ist die "Schmerzgrenze" bei einem Prozent des Bruttoeinkommens angesetzt. Bei einem Durchschnittseinkommen von 25.000 Euro im Jahr sind das immerhin noch 250 Euro. Die gute Nachricht für Diabetes-Patienten: Die Positiv-Liste ist vom Tisch.

Was lange währt wird ...?

14 Tage rangen sie um einen Konsens, zuletzt in einer 13-stündigen Verhandlungsrunde: Ulla Schmidt als Unterhändlerin der Regierung und Horst Seehofer im Namen der Opposition. Lange gestritten wurde unter anderem um die Herausnahme des Zahnersatzes aus der gesetzlichen Krankenversicherung. Als die Verhandlungen zu scheitern drohten, griffen Kanzler Gerhard Schröder und CDU-Chefin Angela Merkel ein: In einem Telefongespräch einigten sie sich auf die vorliegende Reform.

Nun müssen die Bundestagsfraktionen aus diesem Kompromiss Gesetze machen. Und es bleibt abzuwarten, ob sie dann wirklich die erwarteten Einsparungen bringen. Sicher ist, dass die Bürger in Deutschland künftig mehr in ihre Gesundheit investieren müssen.

Sinn soll sein: Sozial gerecht sparen

Ziel dieser großen Umstrukturierungen im Gesundheitswesen ist die Senkung der Krankenkassenbeiträge von derzeit über 14 auf etwa 13 Prozent. Denn die hochverschuldeten Krankenkassen müssen bereits ab 2004 um rund 10 Milliarden Euro entlastet werden. Im Ergebnis tragen Patienten, Versicherte und Steuerzahler die Hauptlast. Aber auch die pharmazeutische Industrie, Apotheken und Ärzte werden die Änderungen spüren.

Wichtige Ergebnisse des Gesamtkonzepts:

Autor: cg; zuletzt bearbeitet: 25.07.2003 nach oben

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