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Sauerkraut hilft Diabetikern nicht!

Experten klären auf: Kein Lebensmittel ist in der Lage, einen hohen Blutzuckerwert zu senken

Sauerkraut ist ein gesundes und vitaminreiches Lebensmittel, aber hier verlangen Diabetiker zu viel von ihm: Der Verzehr von Sauerkraut bewirkt nicht, dass der Blutzuckerspiegel sinkt, räumt heute die Ernährungswissenschaftlerin Birgit Junghans vom Deutschen Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik (D.I.E.T.) in Bad Aachen mit dem Ammenmärchen auf.

Immer wieder richten Diabetiker diese Frage an DiabSite (www.diabsite.de), eine Internetseite mit Informationen für Betroffene. DiabSite wird vom Deutschen Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik in ernährungsmedizinischen Fragen betreut.

Es wäre schön, wenn ein hoher Blutzuckerspiegel auf Grund von ungünstiger Ernährung durch den Verzehr eines anderen Lebensmittels ausgeglichen werden könnte, doch so ein Lebensmittel gibt es nicht, erklärt Sven-David Müller, Sprecher und Diabetesberater der DGE des DIET. Ernährungsfehler können weder mit Sauerkraut, Bohnenschalentee, Pampelmusensaft noch einem anderen Lebensmittel ungeschehen gemacht werden.

Immer wieder geraten solche Wundereigenschaften von Lebensmitteln in die Köpfe der Verbraucher. Aus der Gerüchteküche stammt beispielsweise auch die Illusion, dass die Enzyme der Ananas Fett verbrennen.

Die beste Empfehlung, die das DIET Typ-2-Diabetikern geben kann, ist Gewichtsreduktion. Mit dem Bauchfett schwindet auch der hohe Blutzucker, betont Müller. Ein normales Körpergewicht mit einem BMI (Body Mass Index, Körpergewicht in Kilogramm dividiert durch das Quadrat der Körpergröße in Metern) zwischen 19 und 27 ist die beste Voraussetzung für gute Blutzuckerwerte, normale Blutfettwerte und normalen Blutdruck. Damit reduziert sich das Risiko für eine Arteriosklerose und einen Herzinfarkt. Typ-1-Diabetiker müssen je nach Kohlenhydrataufnahme die entsprechende Menge Insulin spritzen, um eine Über- oder Unterzuckerung zu vermeiden.

Das Deutsche Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik bietet Hilfestellung für Abnehmwillige. Auf der Internetseite des Instituts finden Interessierte viele Informationen zum Übergewicht, Tipps zum Abnehmen und Wochenpläne. Persönliche Informationen bieten die Ernährungsmedizinischen Berater des Instituts an der Hotline "Hilfe, ich bin zu dick!", die werktags von 14 bis 17.30 Uhr unter der Nummer 0241-4450600 geschaltet ist.

zuletzt bearbeitet: 21.03.2001 nach oben

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