Prinzipien der Health On the Net Foundation.
|
|
Ulla Schmidt: Patientinnen und Patienten sollen im Internet unabhängige Informationen vorfinden
Mit der Gesundheitsreform hat die Bundesregierung Transparenz
im Gesundheitswesen geschaffen. Ein Ziel dabei ist, gut informierte Patientinnen und Patienten zu
fördern. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: "Immer mehr Menschen informieren sich über
ihre Gesundheit. Dafür nutzen sie zunehmend das Internet. Dieser Trend ist gut, weil informierte und
kompetente Patientinnen und Patienten mehr für ihre Gesundheit tun können und Behandlungserfolge
sichern. Dennoch will ich vermeiden, dass die Menschen auf Internetseiten hereinfallen, die keine
objektiven Informationsquellen darstellen. Denn unabhängige Gesundheitsberatung sollte auch im
Internet höchste Priorität genießen."
Weil unabhängige Seiten nicht immer leicht von Laien erkannt werden, hat das Bundesministerium für
Gesundheit im Anhang eine Übersicht mit den wichtigsten Internetseiten beigefügt. Diese
Internetseiten beschäftigen sich mit den Themen Medikamente, Medizinberatung, Selbsthilfe, Qualität,
strukturierte Behandlungsprogramme, Aufklärung und Pflege. Darüber hinaus weisen auch aktuelle
Broschüren des Bundesministeriums für Gesundheit auf unabhängige Institutionen, die sachgerecht
Auskunft zu den unterschiedlichsten gesundheitsrelevanten Fragen geben können, hin. So ist
beispielsweise die Broschüre "Sicherung der Qualität im Gesundheitswesen" (August 2005)
unter www.bmg.bund.de einzusehen.
Wichtige Internetseiten mit Informationen rund um das Thema Gesundheit
1. Qualität von Websites
www.afgis.de
Das Aktionsforum Gesundheitsinformationssystem (afgis) e.V. ist ein auf Initiative des
Bundesministeriums für Gesundheit erfolgter Zusammenschluss von Verbänden, Unternehmen und
Einzelpersonen zur Förderung der Qualität von Gesundheitsinformationen. Hier wird über die vom
afgis e.V. entwickelten Qualitätsstandards für Gesundheitsinformationen und über Aktivitäten
von afgis e.V., wie beispielsweise die Qualitätslogovergabe, informiert. Verbraucher und
Patienten können anhand der afgis-Transparenzkriterien die Qualität eines Angebots jederzeit
überprüfen und leichter einschätzen, ob die Inhalte auf den jeweiligen Internet-Seiten wirklich
seriös sind und als Orientierungs- und Entscheidungshilfe dienen können.
2. Arzneimittel und Medizinberatung
www.iqwig.de
Das IQWiG wurde am 1. Juni 2004 als private Stiftung gegründet und ist im Auftrag des G-BA oder des
Bundesministeriums für Gesundheit tätig. Es ist ein unabhängiges wissenschaftliches Institut, das den
Nutzen medizinischer Leistungen für den Patienten untersucht. Das Institut erforscht, was therapeutisch
und diagnostisch möglich und sinnvoll ist, und informiert Ärzte und Patienten darüber. Erste
Patienteninformationen mit Bewertungen von Arzneimitteln sind auf der Website des Institutes abrufbar.
Weitere Themen sind in Bearbeitung.
www.stiftung-warentest.de/medikamente
"Medikamente im Test" ist eine Datenbank der wichtigsten Arzneimittel von der Stiftung
Warentest. Sie ist unterteilt in zwei Bereiche:
- die am häufigsten gekauften rezeptfreien Mittel mit
Schwerpunkt Selbstbehandlung sowie
- die wichtigsten vom Arzt verschriebenen Mittel.
Mithilfe des Internetangebots können wichtige Informationen zu
selbst gekauften Mitteln abgerufen und ausgewertet werden. Zudem werden verordnete Medikamente bewertet.
"Medikamente im Test" ist zu einem großen Teil kostenfrei. Wenn Seiten aufgerufen werden, die
kostenpflichtig sind, erhält der Nutzer zunächst Informationen zu den anfallenden Kosten und den
Zahlungsmodalitäten.
www.patienten-information.de
Die Zentralstelle der Deutschen Ärzteschaft zur Qualitätssicherung in der Medizin ist eine gemeinsame
Einrichtung der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Kern des
Informationsangebotes sind deutschsprachige Behandlungsinformationen zu verschiedenen Erkrankungen für
Patienten und Laien, die entsprechend der Auswahlkriterien nach frei verfügbaren internationalen
Richtlinien für gute Patienteninformationen (DISCERN-Kriterien) begutachtet worden sind.
3. Selbsthilfe
www.nakos.de
Die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von
Selbsthilfegruppen (NAKOS) ist die bundesweite Aufklärungs-, Service- und Netzwerkeinrichtung im
Feld der Selbsthilfe und Selbsthilfeunterstützung in Deutschland. Betroffene finden im Internet
Informationen über Aufklärung und Kontakte im Selbsthilfebereich. NAKOS ist eine Einrichtung des
Fachverbandes Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V. und besteht seit 1984.
www.bagh.de
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte e.V. (BAGH) ist die Vereinigung der
Selbsthilfeverbände behinderter und chronisch kranker Menschen und ihrer Angehörigen in Deutschland.
In Ausgestaltung des Sozialstaatsgebots des Grundgesetzes tritt die BAGH unter den Grundsätzen der
Selbstbestimmung, Selbstvertretung, Normalisierung, Integration und Teilhabe für die rechtliche und
tatsächliche Gleichstellung behinderter und chronisch kranker Menschen ein.
www.deutsche-alzheimer.de
Auf den Internet-Seiten der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) finden sich Informationen
rund um das Thema Demenz (insbesondere zur Alzheimer-Krankheit), hilfreiche Tipps und Adressen. Die
DAlzG und ihre Mitgliedsgesellschaften sind Selbsthilfeorganisationen. Sie setzen sich bundesweit für
die Verbesserung der Situation der Demenzkranken und ihrer Familien ein.
4. Strukturierte Behandlungsprogramme
www.die-gesundheitsreform.de
Hier finden Sie (unter dem Stichwort "Zukunft entwickeln" - "Strukturierte
Behandlungsprogramme") ausführliche Informationen, Praxisbeispiele und Expertenbeiträge zur
strukturierten Behandlung von chronisch kranken Patientinnen und Patienten. Strukturierte
Behandlungsprogramme (Disease Management Programme, DMP) wurden mit dem
Ziel der Verbesserung des Behandlungsablaufs und der Qualität der medizinischen Versorgung chronisch
Kranker eingeführt. Die rechtlichen Grundlagen dieser Programme sind auch unter
www.bmg.bund.de (Stichwort "Gesetze/Gesetzliche
Krankenversicherung") abrufbar.
www.dmp-aok.de
Die Durchführung der strukturierten Behandlungsprogramme ist gemäß § 137 f SGB V
eine Aufgabe der gesetzlichen Krankenkassen (als freiwilliges Leistungsangebot). Umfangreiche
Informationen zu den konkret angebotenen Programmen und Programminhalten sind in der Regel im
Internetangebot der jeweiligen Krankenkassen zu finden (hier z.B. zu Programmen der AOK).
5. Aufklärung
www.bzga.de
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat das Ziel, die Bereitschaft der Menschen
zu einem verantwortungsbewussten, gesundheitsgerechten Verhalten und zur sachgerechten Nutzung des
Gesundheitssystems zu fördern. Dort sind Informationen und kostenlose Broschüren zu Themen wie
Suchtprävention, gesunde Ernährung und Familienplanung zu finden.
6. Pflege
www.hilfe-und-pflege-im-alter.de
Der Internetratgeber "Hilfe und Pflege im Alter" (KDA) bietet einen Überblick und
erläutert anschaulich die vielfältigen Hilfen und Dienstleistungen, die für Ältere angeboten werden.
Das Spektrum reicht von Beratungsstellen über ambulante Dienste bis hin zur Finanzierung der
häuslichen Pflege. Älteren Menschen und ihren Angehörigen soll mit dieser Internetseite dazu verholfen
werden, die Angebote und Hilfeleistungen zu finden und zu nutzen, die für ihre individuelle Situation
angemessen sind.
(Eine stattliche Liste, die das Ministerium hier zusammengestellt hat. Dennoch geben wir zu bedenken:
Viele unabhängige Seiten fehlen, einige Institutionen bzw. Organisationen werden hervorgehoben
(z.B. die AOK) und über die Unabhängigkeit anderer Einrichtungen und selbst Seiten von Ministerien
lässt sich trefflich diskutieren, Anm. d. Red.).
Pressemitteilung: Bundesministerium für Gesundheit und
Soziale Sicherung (BMGS).
06.12.2005
Archiv 2005
- Nachrichten zur Gesundheitspolitik
|
|