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Fünf Berliner Diabetikerinnen treffen sich, …

um eine informative und aktuelle Diabetesseite aufzubauen. So begann vor 10 Jahren die Geschichte der DiabSite. Bald merkten die Gründungsmitglieder, dass dazu viel Einsatz und Zeit vonnöten ist. Alle gingen, eine blieb. Helga Uphoff erzählt heute vom aufregenden Start der DiabSite.

Spätsommer 1999: Jeden ersten Sonntag im Monat treffe ich mich mit sechs bis zehn Diabetikerinnen und Diabetikern zum Brunch. Alle haben Typ-1-Diabetes und viele tragen eine Insulinpumpe. Beim Essen unterhalten wir uns über Gott und die Welt. Natürlich geht es auch mal um Diabetes, Blutzuckermessgeräte oder Pumpenzubehör. Überlegt einer laut, wie viele BEs er wohl auf dem Teller hat, wird diskutiert. Wer Recht behalten will, schaut strittige Lebensmittel in einer BE-Tabelle nach. Erst in zweiter Linie geht es um die richtige Insulindosis. Das ist übrigens eine besonders wirkungsvolle Art der Motivation.

Bei einem dieser Treffen sprechen wir über deutschsprachige Diabetesseiten im Netz, die damals kaum Interessantes zu bieten hatten. Da kommt mir plötzlich die Idee zur DiabSite. Allerdings würde ich, obwohl ich seit Monaten neben meinem Lehramtsstudium Internetseiten aktualisiere, für ein eigenes Projekt Hilfe benötigen. Mein Vorschlag stößt jedoch auf breite Ablehnung. "Ich habe überhaupt keinen Internetzugang.", "Das Surfen ist doch so teuer", "Neben meinem Beruf habe ich für so was keine Zeit" lauten die gängigsten "Ausreden".

Internet hieß damals, sich mit einem Modem - bestenfalls mit ISDN - ins World Wide Web einwählen, hoffen, dass die Leitung hält und hohe Minutenpreise für das Telefon zahlen. Das Medium war wenig verbreitet und mehrheitlich noch einigen Professoren, großen Firmen und interessierten Studenten vorbehalten. Unvorstellbar waren günstige Zugänge ins Netz oder gar Flatrates für DSL beziehungsweise Telefon. Doch ich habe Feuer gefangen und spreche das Thema bei weiteren Treffen immer wieder an. Schließlich kann ich doch noch einige Mitstreiter gewinnen: Das Webteam entsteht.

Und so diskutieren Sabine, Heike, Biene, Melanie und ich nächtelang über Namen und Aussehen unserer Diabetesseite, verzweifeln fast an der Vielzahl von technischen Problemen, die uns an allen Ecken und Enden begegnen (FTP-Server? Nie gehört!), und schreiben ein paar Texte. Nebenbei werden erste Kontakte geknüpft und praktische Fragen geklärt. Als endlich der Name steht, reserviere ich die Domain "diabsite.de". Inzwischen ist ein gutes halbes Jahr vergangen.

Noch einmal werden die Links getestet, Texte korrigiert und kleine Verbesserungen vorgenommen, dann ist es endlich soweit: In der Nacht vom 14. auf den 15. März 2000 lade ich mit tatkräftiger Unterstützung eines internetversierten Mitbewohners die ersten Seiten der DiabSite auf den Internetserver. Das ist ein mehr als nur bewegender Moment. Denn unter www.diabsite.de würde nun buchstäblich die ganze Welt lesen können, was fünf kleine Berlinerinnen sich so zum Thema Diabetes denken. Eine ziemlich beängstigende Vorstellung, die uns aber auch etwas stolz macht. Und so sah die erste Startseite der DiabSite aus. Mit dem "Bobby-Test" damals schon darauf bedacht, auch von blinden Diabetikern gut lesbar zu sein.

Autor: hu; zuletzt bearbeitet: 02.03.2010, zuletzt aktualisiert 15.03.2018 nach oben

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